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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_07_19_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Preisdeckel-Debatte nimmt Fahrt auf“, Seite 18
Preisdeckel-Debatte
nimmt Fahrt auf
Tirol will sich an Diskussion um Stromrechnungsdeckel beteiligen. Nehammer will Unterstützung ab
Herbst. Hilfsorganisationen schlagen Alarm.
Innsbruck, Wien — Die Debatte um einen Strompreisdeckel hat am Montag weiter
Fahrt aufgenommen. Anton
Mattle, VP-Landeshauptmannkandidat und Tiwag-
Aufsichtsratschef, sagte, Tirol werde sich konstruktiv an
der Diskussion über Deckel
für die Stromrechnung beteiligen. Man werde sich auf
Bundesebene aktiv einbringen. Mattle hatte zuletzt u.a.
für einen Gaspreisdeckel plädiert. Ziel müsse eine möglichst unbürokratische Abwicklung sein, so Mattle. Er
merkt an: „Die Tiwag und die
IKB haben derzeit einen der
günstigsten Strompreise für
Haushaltskunden in ganz Österreich und das wird definitiv auch die nächsten Monate
so bleiben.“ Der Tiroler FPÖ-
Chef Markus Abwerzger rief
gestern nach einem Preisdeckel auf all jene Güter, deren
Preisentwicklung seit Monaten steil nach oben geht,
wie Energie, Treibstoffe und
Grundnahrungsmittel.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sagte am
Montag, er wolle den Vorschlag von Wifo-Chef Gabriel Felbermayr zur Kostenbegrenzung für Stromkunden
nun rasch prüfen lassen. Er
peilt die Umsetzung einer
Unterstützung bei den Energiekosten für Herbst an. Aktuell gehe es um die konkreten
Inhalte und deren rechtliche und technische Ausgestaltung. Es solle ausgelotet
werden, was vernünftig und
sinnvoll sei, konkretisierte
Nehammer am Montag.
Ihm gehe es bei seinem
Vorschlag darum, dass die
Energierechnungen begrenzt
und gleichzeitig Anreize zum
Wifo-Chef Felbermayr schlägt vor, dass die Rechnungen für Konsumenten
um nicht mehr als 10 bis 20 Prozent steigen sollen.
Energiesparen gegeben würden, präzisierte Felbermayr
am Montag. Für Durchschnittshaushalte und gegebenenfalls auch kleinere gewerbliche Verbraucher sollen
die Rechnungen nicht um
mehr als 10 oder 20 Prozent
steigen. „Daher sollten die
Energieversorger einen Teil
des Energieverbrauchs der
Haushalte kostenfrei abgeben, für den Rest aber Marktpreise verrechnen“, so der
Wifo-Direktor.
Indes brachte der ÖGB
neuerlich die Einsetzung der
Preiskommission aufs Tapet.
Die erst im März eingesetzte
Kommission zur Beobachtung der Inflation sei „maximal ein zahnloser Tiger als
Bettvorleger“.
Ein dramatischer Appell an
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Fa mag Posca Monets
die Regierung kam gestern
von Hilfsorganisationen. Caritas, Diakonie und Volkshilfe forderten, die Bundesregierung müsse besonders auf
armutsgefährdete Menschen
und Familien achten. Alle drei
Organisationen berichteten
von einem immensen Anstieg
der Zahl Hilfesuchender.
Die SPO fand es einerseits
positiv, dass ihr Vorschlag
zum Energiepreisdeckel immer mehr Unterstützung
bekomm:t, will aber, dass
ein etwaiger Energiepreisdeckel mit Übergewinnen der
Energiekonzerne finanziert
wird.
Das Netzwerk Attac fordert einen „Energie-Grundanspruch“ mit progressiven
Tarifen — insbesondere für
Überverbrauch. (TT, APA)