Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_07_19_Presse_OCR

- S.4

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2022_07_19_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2022
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Tiwag: In einem Jahr droht Preishammer“, Seite 18

Die reinen Energjepreise könnten sich bei Tirols Landesversorgem nächsten Sommer verdrei- bis vervierfachen. Fa sı

Tiwag: In einem Jahr
droht Preishammer

Energiepreise schlagen bei Tiwag und Tigas im Sommer
2023 voll durch: Bis zu 150 % höhere Rechnungen drohen.

Von Max Strozzi

Innsbruck - Einmal im Jahr
ändern die Tiwag und ihre
Tochter IKB sowie die Gastochter Tigas die Strom- und
Gaspreise: Strompreise werden immer am 1. Juni angepasst, Gaspreise immer am 1.
Juli. Die Stromrechnung des
Landesversorgers ist seit vergangenem Juni um etwa 6 %
teurer geworden (der reine
Energiepreis um 14 %) — kein
Pappenstiel, aber im Vergleich
zu anderen (z.B. Verbund,
Wien Energie) noch ein moderater Anstieg. Das liegt daran,
dass Tiwag und IKB ihre Preisanpassungen zwar an den
Börsen-Strompreisindex ÖSPI
gekoppelt haben, bisher aber
nur die Preisentwicklung aus
dem Vorjahr weitergegeben
haben. Die Preisexplosionen
im Großhandel seit dem Ukraine-Krieg waren da noch nicht
berücksichtigt und schlagen
somit bei Tiwag und IKB erst
im Juni 2023 voll durch.

Damit droht in einem Jahr
beim Tiroler Landesversorger
der Preishammer: Bleiben die
Großhandels-Strompreise auf
dem aktuellen Niveau, wird
sich der reine Energiepreis
verdreifachen, die Stromrechnung damit verdoppeln, wie
Tiwag-Konzernchef Erich Entstrasser bestätigt. „Nach derzeitigem Kenntnisstand und
unter der Annahme keiner
weiteren Verteuerung in den
nächsten Monaten wird sich
rein rechnerisch der Energiepreis bei Strom auf rund das
2,8-Fache des jetzigen Preises
erhöhen — damit rund 100%
bezogen auf den Gesamtstrompreis unter Berücksichtigung der aktuellen Steuern
und Abgaben“, so Entstrasser.

Bei der Tigas droht in einem
Jahr ein noch massiverer Preisschub. Die Tigas richtet sich
nach den (Futures-)Preisen an
der Gasbörse EEX, die seit dem
Ukrainekrieg verrückt spielen.
Schon jetzt im Juli hat der Landes-Gasversorger daher kräf-

Seite 4 von 8

tig an der Preisschraube gedreht und den reinen Gaspreis
um 60% erhöht, was einem
Durchschnittshaushalt jährliche Mehrkosten von 336 Euro beschert. Bleibt es bei den
aktuellen Börsen-Gaspreisen,
droht bei der Tigas im Sommer
2023 der nächste Hammer:
eine Vervierfachung des reinen Gaspreises, was die Gasrechnung um 150 % erhöhen
würde. Unter der Annahme
keiner weiteren Verteuerung
an den Gasbörsen würde sich
bei der Tigas „rein rechnerisch
der Energiepreis auf rund das
Vierfache erhöhen, das sind
rund 150 Prozent bezogen
auf den Gesamtgaspreis ohne
CO2-Abgabe“, so Entstrasser.
Nachsatz: „Ob dies in dieser
Form tatsächlich so schlagend
wird, kann in der heutigen Situation niemand voraussehen
und damit auch nicht verantwortungsvoll bestätigen.“ Es
sei auch abzuwarten, wie die
Bundesregierung eine mögliche Preisdeckelung umsetzt.