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Tiroler Tageszeitung

„Stadt, Land, Bund, Frau, neue Gesichter: was fehlt?“, Seite 4

Stadt, Land, Bund, Frau,
neue Gesichter: Was fehlt?

„Erneuerung“ ist das allgegenwärtige
Schlagwort in Tirols VP. Damit es nicht
beim Euro fürs Phrasenschwein bleibt, muss
Toni Mattle mehr erneuern, als ihm lieb ist.

Analyse

Von Peter Nindler

je Erneuerung auf

den ÖVP-Bezirkslisten war bis Freitag eher
dünn gesät. Kaum neue
Gesichter mit Ausnahme von Peter Seiwald in
Kitzbühel. Der Innsbrucker Gemeinderatsklubchef Christoph Appler
kandidiert zwar erstmals
für den Landtag, ist aber
bei Weitem nicht das Signal, das sich Neo-Parteiobmann Toni Mattle für
die städtische und bürgerliche Klientel in der Lan-

deshauptstadt _ erwartet
hätte. Und Frauen? Einzig
Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann hatte
im Außerfern wie immer
ein schwarzes Heimspiel.
Es kam, wie es politisch
meistens kommen musste: Den Letzten beißen die
Hunde und so opferte sich
der Kufsteiner Bezirksparteiobmann Sebastian
Kolland für die schwarze
Frischzellenkur: Mattle
zauberte die Polizistin
Astrid Mair aus dem Hut:
Frau, neu und Kompetenz in dem für die ÖVP
so wichtigen Themenfeld
Sicherheit, um auch gegenüber der FPÖ Kante zu
zeigen. So konnte die tage-

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lange Mühsal doch noch
als Erfolg verkauft werden.
Im _ innerparteilichen
Kräfteparallelogramm
bangen Bauern und Wirtschaft noch. Damit wird
Mattles Spielraum für die
Landesliste und die weiteren Plätze auf den Bezirkslisten mit mehr als
einem Grundmandat wie
in Kufstein, Schwaz und
Innsbruck-Land wieder
um eine Spur kleiner. Die
Bauern, und das weiß der
ÖVP-Chef nur zu gut, darf
er nicht vergrämen. Sie
sind die Mobilisierungskraft der ÖVP im Land.
Bünde, Regionen, Städte und Frauen: Der Erneuerungsbedarf in der ÖVP
geht deshalb weit über die
Listenerstellung für die
Landtagswahl hinaus.

peter.nindier@tt.com

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