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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_07_17_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Wohnen: Innsbruck für viele Studenten ‚unleistbar teuer‘“, Seite 2+3
17.7.2022
Wohnen: Innsbruck für viele
Im August beginnt in Innsbruck die heiße Phase
der studentischen Wohnungssuche. Mit den
österreichweit höchsten Mietpreisen droht
mittelfristig die Abwanderung von Studierenden.
Von Brigitte Warenski
Innsbruck —- Auf der
Wohnungsbörse der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) geht
provisionsfreier Wohnraum bereits im Juni weg
wie die sprichwörtlichen
warmen Semmeln. „Es
haben sich 60 Anrufer innerhalb einer Stunde auf
meine inserierte Zweizimmerwohnung gemeldet“, so eine Vermieterin.
„Noch Tage später, als
ich das Inserat längst von
der ÖH-Börse genommen
habe, gab es immer noch
Interessenten, die mir
sogar angeboten haben,
freiwillig mehr zu zahlen“, erzählt sie der TT,
will aber nicht genannt
werden.
Ein Fall, wie er in Innsbruck an der Tagesordnung steht, den Wohnungsnotstand spüren
auch die knapp 35.000
Studenten (Leopold Franzens Universität, Med-
Uni, MCI, Pädagogische
Hochschule Tirol, fh Gesundheit). „An einem Tag
geht die Zahl der Interes-
‚ Es übernach-
ten Studenten
sogar in Wohnwägen, weil sie nichts
Leistbares finden.“
Julius Timmermann
(Wohnreferent ÖH)
senten für ein Inserat auf
unserer ÖH-Wohnungsbörse oft in den dreistelligen Bereich“, weiß Julius
Timmermann, zuständig
für den Bereich Wohnen
bei der ÖH. Wenn bereits zu Semesterschluss
Studenten dringend
(leistbaren) Wohnraum
suchen, ist leicht vorstellbar, wie sich die Situation noch zuspitzen wird.
„Die richtig heißen Monate —- nämlich August
und September — kommen ja erst. Es besteht
eine enorme Not, wie wir
aus den Beratungen immer wieder sehen. Viele Leute sind verzweifelt
auf der Suche. Es übernachten Studenten sogar
in Wohnwägen, weil sie
nichts Leistbares finden“,
so Timmermann. Noch
dramatischer macht die
Situation am studentischen Wohnungsmarkt
„die Mischung aus zu wenig Wohnungen und zu
teuren Wohnungen“, so
Timmermann.
Laut Immowelt-Analyse - in der 2021 die Mieten von Singlewohnungen in 12 ausgewählten
Universitätsstädten untersucht wurden — ist
Innsbruck die teuerste
Stadt Österreichs für Studierende. „Die Wohnkosten sind extrem hoch und
eben auch deutlich höher
als an anderen Studienstandorten. Wir müssen
aufpassen, dass Studenten sich nicht für eine andere Uni-Stadt entscheiden, weil Innsbruck zwar
attraktiv, aber unleistbar
teuer für sie ist“, sagt Uwe
Steger, Pressesprecher
der Leopold Franzens
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Knapper und teurer Wohnraum. Hunderte Anfragen gibt es inner-
Universität. Auch Hubert Siller, Leiter des Departments für Tourismus
und Freizeitwirtschaft
am Management Center
Innsbruck (MCI), weiß
von vielen Studierenden,
„dass Wohnen zur Herausforderung wird. Die
Mietpreise für Studenten müssen zum Thema
gemacht werden, denn
es stellt sich einfach die
Frage, ob man sich Innsbruck noch leisten kann.“
Zu den höchsten Mietpreisen kommen heuer inflationsbedingt der