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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

Willi will bei

Tempo 30

Vollgas geben

Die Bevölkerung soll mitreden,
wenn es um Ausnahmen von
der geplanten flächendeckenden
Tempobremse im Stadtgebiet geht.

„Willi will bei Tempo 30 Vollgas geben“, Seite 25

Von Denise Daum

Innsbruck - „Wir machen das
nicht für uns, sondern für die
Bürgerinnen und Bürger.“
Georg Willi (Grüne) möchte
gar nicht erst den Verdacht
aufkommen lassen, aus ideologischen Gründen für Tempo 30 einzutreten. Nachdem
sich der Gemeinderat mehrheitlich für die Einführung
von Tempo 30 als bevorzugte
Geschwindigkeit ausgesprochen hat, will der Bürgermeister aber keine Zeit mehr
verlieren. Welche Straßenzüge - neben Bundes- und
Landesstraßen - von dem
30er ausgenommen werden
sollen, definiert eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von
Grünen, Für Innsbruck, SPÖ,
ALL, Liste Fritz und NEOS sowie den Fachämtern. Die erste Sitzung fand bereits statt.
Als Diskussionsgrundlage
ließ Willi den Status quo erheben, umfangreiche Daten
auswerten und eine Grafik
über die Stadt erstellen. Dabei
sind in verschiedenen Farben zum einen Landes- und
Bundesstraßen ausgewiesen,
die von Tempo 30 ohnedies
ausgenommen sind, nicht
zuletzt weil die Stadt hier keine Kompetenzen hat. Zum
anderen ist gekennzeichnet,
in welchen Straßen bereits
Tempo 30 gilt (überraschend
viele), wo trotz erlaubter 50
km/h die tatsächlich gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit nur zwischen 30 und

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40 km/h liegt (vor allem im
Innenstadtbereich) und in
welchen Straßen die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit über 40 km/h liegt.
Bei Letzteren - dazu gehören
unter anderem der Fürstenweg, die Reichenauer oder
die Amraser Straße —- dürfte es
besonders spannend werden.
„Wir müssen in der Arbeitsgruppe durchdiskutieren,
wo man sich traut, Tempo
30 durchzuziehen“, sagt Willi. Gleichzeitig stellt er klar,
dass gewisse Abschnitte außer Streit stehen. „Am Langen
Weg werden wir keinen 30er
verordnen.“

Was die Bürger von der
Tempobremse für weite Teile des Innsbrucker Stadtgebiets halten, können sie bei
den geplanten Stadtteiltreffs
kundtun. Paul Klumpner,
Leiter der ISD-Stadtteilarbeit,
rechnet durchaus mit emotionalen Diskussionen. „Das ist
aber nichts Schlechtes“, erklärt Klumpner. Die Wünsche
und Anregungen der Bürger
sollen in die Entscheidungen
der Arbeitsgruppe einfließen,
verspricht Georg Willi.

Vier Stadtteiltreffs finden
im Sommer statt. Über die
E-Mail-Adresse tempo30@
innsbruck.gv.at können Anliegen zum Thema deponiert
werden.

ÖVP und FPÖ machen bei
der Arbeitsgruppe übrigens
nicht mit. Für sie kommt
Tempo 30 in weiten Teilen
Innsbrucks nicht in Frage.