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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Willi will Innenstadt in fünf Jahren autofrei haben“, Seite 23

Willi will Innenstadt in fünf
Jahren autofrei haben

Menschen-, nicht autozentriert muss für den Innsbrucker Bürgermeister eine
Stadt sein. FPÖ, FI und ÖVP sieht er im letzten Jahrhundert stecken geblieben.

Von Denise Daum

Innsbruck - Was wurde eigentlich aus ... der autofreien
Innenstadt? Im Sommer vergangenen Jahres sorgte der
Vorschlag der Grünen, das
Zentrum der Landeshauptstadt von den Autos zu befreien, wochenlang für hitzige Diskussionen. Alles nur
heiße Luft? „Nein“, sagt Bürgermeister Georg Willi (Grüne). Er hält es für politisch
durchsetzbar, die Innenstadt
innerhalb der nächsten fünf
Jahre autofrei zu machen.
„Auch die Wirtschaftstreibenden haben erkannt, dass
der Umsatz steigt, wenn die
Aufenthaltsqualität hoch ist“,
betont Willi. Tatsächlich hat
sich Innsbrucks Wirtschaftskammerobmann Franz Jirka
zuletzt dafür offen gezeigt.
Willis Fünfjahresziel umfasst den gesamten Raum
vom Herzog-Otto-Ufer über
die Altstadt bis zur Salurner
Straße sowie vom Hauptbahnhof bis hin zur Bürgerstraße. „Das ist ein Durchmesser von ungefähr einem
Kilometer“, rechnet der Bürgermeister vor und zieht einen urbanen Vergleich: Vom
Stephansplatz in Wien bis
zur Oper über die Kärntner
Straße sind es ebenfalls 1000
Meter: „Die Strecke geht ein
Tiroler, ohne zu murren. Die
Kärntner Straße ist nicht nur
bummvoll, sondern ein innerstädtischer Wirtschafts-

w

raum — ganz oOhne Autos“,
sagt Willi. Gleichzeitig sei
ihm klar, dass man nicht alles
zudrehen könne. Die Zufahrten zu den Innenstadtgaragen wie Landhausplatz- und
Sparkassengarage müssen
offen bleiben. Die Idee einer
unterirdischen Verbindung
ist zwar gut, aber unleistbar.

Zudem verweist Willi auf
eine bereits bestehende politische Mehrheit für eine
Fußgängerzone von der Maria-Theresien-Straße bis zum
Bozner Platz.

Die Begegnungszonen rund um den Bozner Platz sollen erst
Willi möchte große Teile der Innenstadt Schritt für Schritt vom Autoverkehr befreien.

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Der Bürgermeister will es
aber nicht bei einer autofreien Innenstadt belassen. So
ist etwa eine Fußgängerzone
rund um den neuen Messepark in Prüfung. Inakzeptabel
ist für Willi auch der Zustand
rund um die Hofburg. „Es ärgert mich maßlos, dass am
Vorplatz zur Hofburg parkende Autos stehen.“

Als „Bremser“ bezeichnet
Georg Willi die bürgerliche
Mehrheit aus Für Innsbruck,
ÖVP und FPOÖ. „Mit diesen
Leuten ist kein Staat zu ma-

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Anfang sein. Innsbrucks Bürgermeister Georg

Foro: Rachie

chen. Sie sind in ihren Positionen im letzten Jahrhundert stecken geblieben“, sagt
Willi. Die Menschen seien
viel weiter als die Politik in
Innsbruck. Andere, deutlich
größere Städte würden sich
schneller entwickeln. Die
Pariser Innenstadt beispielsweise soll schon 2022 autofrei
sein. „Was wir Grüne machen,
ist ja kein grünes Programm,
sondern ein Zukunftsprogramm, das alle Städte dieser
Welt durchlaufen müssen“,
ist Georg Willi überzeugt.