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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_04_9_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Zerlegte Wirklichkeiten“, Seite 18
Zerlegte Wirklichkeiten
Innsbruck-Premiere von Ilona Rainer-Pranter auf der Innsbrucker Plattform 6020.
Ein Bild aus Ilona Rainer-Pranters Bilderzyklus „Gleichzeitig“, den die Osttiroler Künstlerin auf der Plattform 6020 präsentiert.
Innsbruck — Die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Realitäten macht die junge Lienzerin Ilona Rainer-Pranter
zum Thema ihrer Malerei und
Grafik. Ihre Personale auf der
Plattform 6020 nutzt die in
Wien lebende Absolventin der
Kunstuniversität Linz derzeit
als Bühne, um sich erstmals
in Innsbruck vorzustellen. Mit
auf grobe ungrundierte Leinwände gemalten Bildern sowie
einem, das sie direkt auf die
galeristische Wand geschrieben hat.
Und das in jeder Weise
so komplett anders daherkommt, weshalb der Titel der
Schau „Gleichzeitig“ sowohl
mit dem Inhaltlichen als auch
dem Technischen und Formalen von dem, was Ilona Rainer-Pranter macht, irgendwie
zu tun hat. Es sei immer das
Gegenständliche, das sie inspiriere, sagt die 36-Jährige, oft
Landschaften. Um im Akt des
Malens das Reale in mehre-
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re Teile zu zerlegen und neu
zusammenzusetzen. Zu Wirklichkeiten, die mit dem eigentlichen Motiv praktisch nichts
mehr zu tun haben.
Als abstrakte Malerei funktioniert das sehr gut, was das
alles mit dem digitalen Informationsfluss, der unser Sein
dominiert, laut dem Begleittext zur Schau zu tun haben
soll, ist allerdings die Frage.
Dass die Farbe in Rainer-
Pranters Bildern die zentrale
Rolle spielt, ist dagegen unübersehbar, das Verschränken
von geometrischen Formen
mit rein amorphen. Im pur
Grafischen ist die Künstlerin
allerdings bei ihrem großen
Wandbild unterwegs, dessen
fein Gestricheltes durch die
raue Textur der Wand reizvoll
gekräuselt wird. (schlo)
Plattform 6020. Amraser Straße 2,
Innsbruck; bis 28. Mai, Do, Di 14-19
Uhr, Mi-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-17 Uhr.