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Jahr: 2022

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Kronenzeitung

Kronen
Zeitung

„Wie ein Fels in der Brandung“, Seite 31
22.4.2022

Rudi Federspiel, Ex-Tourismus- und
Verkehrsstadtrat, vor der historischen Ottoburg: Sein Lieblingsplatz!

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Y A e

Seit 1989 mischt Rudi Federspiel in der

Innsbrucker Politik mit. Müdigkeit verspürt er

mit seinen 72 Jahren keine. Im Gegenteil:

Beim Stadtparteitag heute tritt er wieder an!

Ööhenflüge und Nieder-
H lagen gab es zuhauf im
politischen Leben des
Rudolf Federspiel. Kein
Grund für ihn, nach 33 Jahren die Politik an den Nagel
zu hängen. Im Gegenteil!
1974 kam der gebürtige
Zammer nach Innsbruck. In
der Altstadt eröffnete er das
Reisebüro F&F — „Jedem
seine Reise“. Die Altstadtwirtschaft war wenig begeistert. „Diese war damals eine
geschlossene KGesellschaft.
Wer kein Altstadtler war,
hatte nichts zu melden“,
sagt Federspiel. Telefonanschluss gab’s keinen, Wirbel
gemacht hat er trotzdem.

Zum Beispiel mit Auftritten
in Radiosendungen in Italien, oder mit einem riesigen
Edelweiß aus Blumen. Das
Geschäft begann zu florieren, weil Federspiel überall
selbst Hand anlegte, zum
Beispiel auch in der Geldwechselstube: „Der Gerhard
Fritz (Anm. Grüne) am
Bahnhof und ich in der Altstadt waren die einzigen in
Innsbruck. Ich verdiente an
einem Wochenende 4000
Schilling (umgerechnet 290
Euro), damals eine Menge.“

Die Altstadt und die Ottoburg wurden zu Federspiels
Fixpunkt, bis heute ist das
so geblieben. Mit Geschäfts-

E -

partnern ging er ein und aus,
beliebter Treffpunkt: Das
Fürstenzimmer ganz oben.
„Die Italiener haben das geliebt“, sagt Federspiel.

Acht Wahlkämpfe, sechs
Bürgermeister „überlebt“
Schließlich wurde die Politik auf den großgewachsenen (195 cm) und umtriebigen Touristiker aufmerksam. „Ich habe mich immer
geärgert, dass nichts weitergeht, gleich wie heute!“

1989 traf er in Innsbruck
den damaligen FPO-Chef
Jörg Haider, der Rest ist Geschichte: Federspiel gelang
mit der FPO der Sprung in
den Gemeinderat, die FPO
wurde sogar zweitstärkste
Kraft, eine Koalition mit der
OVP war die Folge. Doch in
die Luft fliegen, das funktionierte schon damals gut: Das
Bündnis hielt nur drei Jahre.

1994 wurde Herwig van

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Staa Bürgermeister. Mit
ihm schmiedete er eine
„Handschlag-Koalition“, es
begannen politisch sonnigste Zeiten: Er wurde Stadtrat
für Tourismus und Verkehr,
forcierte das Italiengeschäft
und erfand das Bergsilvester, das es noch heute gibt.
Bis 2000 blieb er Stadtrat.
Nach seinem Rauswurf
durch Jörg Haider 1998
gründete er seine eigene
Freie Liste. Acht Wahlkämpfe in Gemeinderat und
Landtag hat er bis dato mitgemacht. „Ich liebe das. Ich
bin eine Wahlkampfmaschine“, sagt er. Sechs Bürgermeister hat er „überlebt“.
Was sagt die politische
Konkurrenz? „Dich kann
man in den Boden rammen
wie einen Pflock und 30 Meter weiter kommst als Spargel raus!“, zitiert er ein prägendes Erlebnis aus seiner
Landtagszeit! Philipp Neuner

Foto: Christof Birbaumer