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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Mietpreise für Studierende gehen durch die Decke“, Seite 5

21.4.2022

Mietpreise für Studierende
gehen durch die Decke

Die Arbeiterkammer Tirol hat einen massiven Anstieg der Kosten für
WG-Zimmer in Innsbruck dokumentiert und fordert Gegenmaßnahmen.

Innsbruck — Tirols Landeshauptstadt schmückt sich
gerne damit —- und wird nicht
müde zu betonen —, eine modeme, junge und bunte Stadt
für Studierende zu sein. Weniger schmuck, dafür umso
teurer sind die Mietpreise in
Innsbruck. Eine Tatsache, die
vor allem auch die Studentinnen und Studenten in der
Geldbörse zu spüren bekommen.

In welchen Stadtteilen das
Wohnen in Innsbruck am
meisten ins Geld geht, hat
nun die Arbeiterkammer Tirol erhoben: So waren 2021
satte 950 Euro für ein Zimmer
in einer Wohngemeinschaft
im Stadtteil Wilten hinzublättern — damit war dieser
Preis der Spitzenreiter in
der aktuellen Erhebung. Die
Wohnexperten der AK Tirol
haben das ganze Jahr 2021
über insgesamt 1744 Inserate gesichtet, in denen WG-
Zimmer in Innsbruck angeboten wurden. So entstand
ein Mietpreisspiegel zur aktuellen Marktsituation. Der
Durchschnittspreis für ein
WG-Zimmer in Wilten liegt
bei 441 Euro brutto. Spitzenreiter ist hier der Stadtteil Igls
mit 460 Euro brutto für ein
WG-Zimmer. Am günstigsten lässt es sich studentisch
in einer Wohngemeinschaft
im Olympischen Dorf leben
- hier werden für das Zimmer
durchschnittlich „nur“ 412
Euro monatltlich fällig.

Tatsächlich stiegen laut AK
Tirol die Mietpreise in fast allen Stadtvierteln teils erheblich. So lag der maximale Preis
für ein Zimmer 2020 noch bei

800 Euro. Auch bei den Brutto-Durchschnittspreisen gab
es einen Anstieg von 430 Euro
(2020) auf 439,15 Euro.

„Die teils absurd hohen
Preise, die von Studenten kassiert werden, zeigen auch die
prekäre Lage am Wohnungsmarkt“, betont AK-Präsident
Erwin Zangerl. „Da viele junge Menschen - auch von auswärts bzw. aus dem Ausland
— in Innsbruck studieren, sind
sie auf eine Wohnung angewiesen und bereit, unverschämte Preise zu bezahlen.
Das treibt wiederum die Mieten nach oben, die sich die
Menschen jetzt schon kaum
leisten können.“

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Entspannung in absehbarer Zeit könne wohl nur der
Studenten-Campus bringen,
wie ihn AK Tirol und Sozialpartner bereits seit Jahren
fordern. „Pläne dazu liegen
mittlerweile vor, jetzt muss
aber auch die Umsetzung
endlich Fahrt aufnehmen“,
fordert AK-Präsident Zangerl. Dies sei umso wichtiger, als die Allgemeinheit
die Mietkosten mit Beihilfen
mitfinanzieren muss. „Es ist
höchste Zeit, diesen Mietwucher einzudämmen“, so Zangerl.

Wenig verwundert über die
„rücksichtslosen Geschäftspraktiken einiger Vermiete-

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rInnen“ zeigt sich Innsbrucks
SPÖ-Stadtparteivorsitzender
und Gemeinderat Benjamin
Plach: „Bewusst konzentriert
man sich auf die Vermietung an StudentInnen, die
meist gezwungen sind, diese
horrenden Preise zu bezahlen.“ Solange die Menschen
auf den privaten Immobilienmarkt angewiesen sind,
würden profitgierige Anlegerinnen und Anleger sich
bereichern, meint Plach. Er
fordert daher einen Widmungsstopp für Investorenprojekte und die Mobilisierung von Vorbehaltsflächen
für den geförderten Wohnbau. (TT, np)