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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_04_20_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Wacker setzt auf Rettungsanker“, Seite 37
Wacker setzt auf
Rettungsanker
Gestern langte neuerlich kein Investorgeld am
Wacker-Konto ein. Die Zeit drängt, die Hoffnungen
ruhen nicht zuletzt auf Zwischenfinanzierern.
Von Forian Madi
Innsbruck - Neuerlich flossen
keine 3 Millionen Euro aufs
Wacker-Konto, neuerlich
wurden gestern Durchhalteparolen au Und die
Zeit drängt: Bis Donnerstag
muss die Finanzierung des
laufenden und des kommenden Spieljahrs an die Bundesliga übermittelt werden, damit bei Schwarz-Grün nicht
die Lichter ausgehen. Zumindest zwei Millionen Euro
beträgt der Finanzierungsbedarf bis Saisonende, um
ohne Altlasten in die Saison
2022/23 gehen zu können.
Wie geht es weiter?
Rapid-Spiel gesichert:
Zumindest eine positive Nachricht drang gestern
nach außen: Mit Caterer und
Security-Firma wurde gestern
neuerlich eine Vereinbarung
getroffen, um das Freitag-
Spiel gegen Rapid II vor Zuschauern über die Bühne gehen lassen zu können. Bereits
beim Spiel gegen den GAK
hatte man sich zuletzt auf eine Einmal-Zahlung geeinigt,
damit die Schulden nicht weiter anwachsen. Hintergrund:
Beim Sicherheitsdienst sind
knapp 13.000 Euro ausständig, beim Caterer 47.000.
Wochen bastelt man beim
FC Wacker auch an einem
Plan B, sollte das vom Investor Thomas Kienle verspro-
‚ Ich bin da durch
Zufall reingerutscht, im Grunde
spiele ich nur den Postboten.“
Ex-Polttiker Kannes Rauch über
seine Wacker-Heiferrolbe
chene Geld nicht fristgerecht
eintrudeln. Drei Zwischenfinanzierer, allesamt aus dem
Ausland, stehen zur Diskussion. Vergangene Woche unternahm Berater Roland Kopp
eine Dubai-Reise —- eine weitere Spur? Fest steht, dass Ex-
Investoren in Interviews ihre
Hilfe en haben.
Als Bindeglied fungiert
Ex-Politiker Hannes Rauch,
ehemals auch Kufstein-Präsident: „Ich bin da durch Zufall reingerutscht.” Der bei
einer niederösterreichischen
Privat-Uni tätige 50-Jährige
wolle helfen, strebe aber keine Funktion im Verein an.
Seine Motivation: „Weil mich
der Fußball in dem Land interessiert.” Bis morgen müssen Details geklärt werden,
schließlich muss auch eine vertragliche Basis für die
mögliche Zusammenarbeit
geschaffen werden.
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Rattenschwanz: Sollte
keine Lösung gefunden
werden, droht dem FC Wacker Innsbruck die Insolvenz,
der Absturz in den Amateurfußball wäre nicht die größte
Sorge. Denn offenbar belasten den Profibetrieb bis Juni
über 1,9 Mio. Euro an Außenständen, den Amateurbetrieb
(Verein) immer noch über
970.000 Euro, Refundierungen ebenso nicht miteingerechnet wie mögliche Forderungen von Ex-Investoren.
Zu den Außenständen zählen nicht zuletzt Pflichtabgaben (Sozialversicherung,
Lohnsteuer, Dienstgeberbeitrag, Kommunal- und Umsatzsteuer) in Höhe von
knapp 210.000 Euro (GmbH)
und 88.000 (Verein).
Dazu zählen Schulden wie
jene beim Ausstatter (Schuhe/knapp 200.000 €) oder
den Beraterfirmen.
Dazu zählen Wohnungsmieten in Höhe von knapp
60.000 Euro.
Und kurios: Dazu zählt
auch der für das Mieminger
Trainingszentrum verantwortliche Architekt, dessen
Ideen mit 15.000 Euro zu Buche schlagen. Die Kalkulation
der Klub-Verantwortlichen
geht von wie
jenen von Land/Stadt oder
der Bundesliga (Österreicher-
Topf/ca. 70.000, Lizenzbonus/300.000 Euro) aus. Aber
ob die alle kommen?