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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_03_16_Presse_OCR
- S.28
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Gesamter Text dieser Seite:
Stadtblatt
KOSCHUHS KASTL
Die wöchentliche BezirksBlätter-Innsbruck-Kolumne von Markus Koschuh
redaktion.innsbruck@regionalmedien.at
„Innsbruck ist keine Ü-30-Party“ (Kommentar), Seite 8
Innsbruck ist
keine Ü-30-Party
Ja eh: Ein bisschen langsam
wirkt es ja schon, wenn
man mit 30 km/h durch die
Gegend tuckert. Aber es ist
auch Ansichtssache: 30 km/h
in einem sportiven 150-PS-
SUV auf der Autobahn sind
geradezu einschläfernd, 30
km/h auf einem Pferd mit
ı PS beim Springreiten sind
abenteuerlich, 30 km/h auf
einem E-Scooter am Gehsteig
sind verboten, weil gemeingefährlich, und 30 km/h zu Fuß
schaffen nur die Besten unter
den Sprintern —- und das nur
wenige hundert Meter weit.
Innsbruck diskutiert (wieder
einmal) über die Einführung
von flächendeckendem
Tempo 30. Was gibt’s da zu
diskutieren? Her damit! Das
Ergebnis wird sein: weniger
schwere Verletzungen bei
Unfällen (oder wegen des viel
kürzeren Anhaltewegs: erst
gar kein Unfall). Da braucht
es doch gar nicht noch mehr
Argumente. Drehen wir es
doch einfach um: keine Extra-
Kennzeichnung von 30er-
Zonen mehr, sondern eine
Extra-Kennzeichnung, auf
welchen (Durchzugs-)Straßen
man schneller fahren darf. De!
Vorteil: Man tappt nicht mehr
so schnell in eine 30er-Radarfalle — der Nachteil: man fährt
vielleicht auf einer „5oer“-
Straße wenig rasante 30 und
wird angehupt. Es gibt wohl
Schlimmeres. Ü-30 ist super,
wenn es sich um eine Party
handelt oder um den CT-Wert
beim Corona-PCR-Test. Auf
den Straßen einer so dicht besiedelten Stadt wie Innsbruck
ist „U-30“ aber mit Sicherheit
vor allem eines: sicherer für
alle. Innsbruck gehört schleunigst entschleunigt.
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