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Jahr: 2022

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Kronenzeitung

Kronen
Zeitung

„‚Betongold‘ -Spekulation einen Riegel vorschieben“, Seite 18

9.2.2022

„Betongold“-Spekulation
einen Riegel vorschieben

©® Das ist das erklärte Ziel von BM Georg Willi

in Innsbruck und von der Liste Fritz in Weer

H orrende CGrundstückspreise in Innsbruck, fette
Gewinne für Immobilienentwickler und eine Preisspirale
nach oben, die kein Ende
kennt: Diesen Teufelskreis
versuchen die Innsbrucker
Grünen anhand eines konkreten Projektes in der Innstraße zu durchbrechen.

Auf einem Südhang in allerbester Lage — mit Blick
auf den Inn, den Saggen, den
Hofgarten und die Berge —
will ein Investor 5500 m*
Nutzfläche auf 6200 m*
Grund realisieren. Laut Bebauungsplan erlaubt sind
aber nur 3500 m® Nutzfläche. Die Folge: Der Gemeinderat müsste eine Ausnahme
bewilligen. Im Bauausschuss
zeichnete sich laut den Grünen bereits eine Mehrheit
aus_ Für Innsbruck, ÖVP,
FPO und SPO ab. In einem
Brief an die Mandatare versucht BM Georg Willi nun das
Ruder noch herumzureißen:
„Viele können es sich schon
jetzt kaum mehr leisten, in
Innsbruck zu leben. Der Gemeinderat sollte dem entgegenwirken und _ nicht

selbst als Preistreiber fungieren, er sollte für Bürge-

BM Georg Willi (Grüne)

Foto: LIEBL Daniel |zeitungsfoto.at

Tiroler Politik
kurz notiert

rinnen und Bürger arbeiten
und nicht für Immobilienentwickler“, appelliert er.
Die Grünen könnten sich
als Kompromiss 4300 m’
Nutzfläche vorstellen, wenn
die Bestandsvilla aus dem
19. Jahrhundert erhalten
bleibt und eine Umplanung
hin zu mehr Grün erfolgt.
Seit fünf Jahren ist die Stadt
in dieser Causa beschäftigt.

D ije Liste Fritz lässt bei
einem Grundstücksdeal
in Weer nicht locker, bei
dem es um 35.000 m‘° geht,
die „Krone“ berichtete. Für
den Feber-Landtag, der heute startet, hat Klubobmann
Markus Sint eine mit 87 Fraen gewürzte Anfrage an die
VP-Landesräte Johannes

Tratter und LHStv. Josef
Geisler eingebracht. „Dieser

K N

Liste-Fritz-Klubobmann Sint

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Grundstücksdeal, der in
Wahrheit eine Millionen-
Spekulation ist, hat aus meiner Sicht überregionale Bedeutung“, erklärt LA Sint:
„Er ist aber vor allem eine
Nagelprobe für die Landesregierung, wie ernst sie es
mit dem sparsamen und
sorgsamen Umgang mit
Grund und Boden wirklich
nimmt. Was taugen all die
Klimaschutz-Lippenbekenntnisse - Wald wird abgeholzt - und zum Aus für
Flächenfraß?“ Bei dem Projekt wollen 36 Waldeigentümer leistbaren Wohnraum
errichten, allerdings nur auf
5700 m’°, also auf einem
Bruchteil der Fläche.