Gesamter Text dieser Seite:
Thema: Talabfahrt von der
Seegrube zur Hungerburg.
Artikel „Patscherkofel: Bahn
kostete 83,18 Mio. €*, 1.2.

Wieder einmal liegt
genügend Schnee,
um die Talabfahrt zur
Hungerburg zu genießen;
dachte ich mir - als alter
Seegrubenfreak - und
fuhr am Mittwoch auf die
Nordkette. Leider musste
ich feststellen, dass die
Talabfahrt gesperrt war.
Ich informierte mich und
erfuhr, dass die Bemühungen der Stadt und der
Nordkettenbahn(NKB)
für eine Einigung mit den
zahlreichen Grundeigentümern hinsichtlich der
Höhe der Entschädigung
für die Grundinanspruchnahme der Skipiste an einem einzigen Waldbesitzer gescheitert sind.
Dazu ist festzuhalten,
dass die von Stadt und
NKB den Grundeigentümern angebotene Entschädigung (fixer Betrag/
m? plus Freifahrten) weit
über dem Tiroler Durchschnittswert liegt und den
tatsächlichen Ertragsausfall auf der Fläche um ein

Tiroler Tageszeitung

Wieder Innsbrucks Skigebiete im Fokus

„Leider musste ich feststellen, dass die Talabfahrt gesperrt war.“ oip.-ing. Leonhard Steiger

Vielfaches übersteigt. Zudem sei hier einmal darauf hingewiesen, dass
die Waldbewirtschaftung auf der Nordkette
mit öffentlichen Mitteln
ganz besonders gefördert wird. Die Erhaltung
der Forstwege wird zur
Gänze von der Gemeinde
getragen; auch die Waldaufsichtskosten werden
in Innsbruck nicht auf

die Walbesitzer umgelegt,
sondern von der Stadt getragen. Die Aufforstungsund Pflegemaßnahmen
im Wald werden ebenso
wie Durchforstungs- und
Holzerntearbeiten mit
hohen Fördersätzen unterstützt. Es handelt sich
großteils um Schutzwald.
Sämtliche Arbeiten rund
um die Waldbewirtschaftung - von der Pflan-

zenbestellung bis zur
Holzabfuhr und hin zur
Förderungsabrechnung
— werden vom Forstpersonal der Gemeinde erledigt.

Der Großteil der Waldbesitzer ist sich dieser
besonders guten Situation bewusst, nur wenige
glauben, dass das selbstverständlich und immer
noch zu wenig sei.

Dass man als Mitglied
einer Gemeinschaft (Gemeinde) nicht nur Rechte und Vorteile genießt,
sondern auch Pflichten
der Gemeinschaft gegenüber hat, wird heute oft
negiert. In dem Zusammenhang möchte ich auf
die Sozialpflichtigkeit des
Eigentums verweisen.

Wenn die Demokratie
für solche Fälle keine Lö-

„Wieder Innsbrucks Skigebiete im Fokus“ (Lesebrief), Seite 36/37

sung hat, ist sie bald einmal am Ende angelangt!

Schade um die seit fast
100 Jahren bestehende
Talabfahrt!

Dipl.-Ing. Leonhard Steiger,
Forstwirt, 6020 Innsbruck

Die Abfahrten von der Seegrube zur Hungerburg sind bei Neu-

schnee sehr beliebt. Sperren führen zu Ärger.

Seite 5 von 29

Archivioto Daum