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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_01_22_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Drohbrief löste Großeinsatz aus“, Seite 5
Drohbrief löste Großeinsatz aus
Ein Zettel, auf dem eine Gewalttat angekündigt wurde, sorgte am Freitag für Aufregung in der Innenstadt.
Die Polizei sucht nun den Täter, der die Botschaft im Briefkasten einer Volksschule deponiert hat.
Von Thomas Hörmann
Innsbruck - Eigentlich war’s
nur ein Zettel. Doch der genügte, um am Freitagvormittag einen Großei z in
Wachzimmern, den Schnellen Reaktionskräften und der
Cobra die Angerzellgasse ab“,
schildert Viehweider. Auch
Feuerwehr und Rettungskräfte bezogen in der Innenstadt
der Innsbrucker Innenstadt
auszulösen. Der Grund war
die Botschaft auf dem Stück
Papier. Und die enthielt laut
Polizeibericht eine „allgemeine, gefährliche Drohung“, die
sich gegen die Volksschule in
der Angerzellgasse richtete.
Der Drohbrief ist am frühen
Position. Vor dem Landestheater wurde eine provisorische
Einsatzleitung eingerichtet.
Auch ein Kriseninterventionsteam stand bereit, um
Eltern und Kinder gegebenenfalls zu beruhigen. Für
Passanten und Verkehrsteilnehmer gab es in der Anger-
ul vorerst kein Durch-
Vormittag im Postk der
Schule entdeckt worden. Wer
‚ Der Verfasser des
Schriftstücks ist
unbekannt. Hinweise in
eine bestimmte Richtung
gibt es derzeit nicht.“
Christian Viehweider
(Polizei-Sprecher)
den Zettel dort deponiert hat,
ist unklar. „Der Verfasser des
Schriftstücks ist unbekannt,
die Ermittlungen laufen“,
sagt dazu Polizei-Sprecher
Christian Viehweider.
Die Direktorin habe umgehend die Polizei und im Lauf
des Vormittags auch die betroffenen Eltern informiert,
teilt Landesbildungsdi
Bernhard Deflorian mit. Der
Auftakt für den Großeinsatz:
Ab etwa neun Uhr riegelten
„etwa 50 Beamte von den
L
CKLOF
5"
kommen.
Dann nahmen Polizeibeamte die Volksschule und
auch das benachbarte Gymnasium unter die Lupe. Dabei
sei aber nichts Bedrohliches
festgestellt worden, sagt der
Polizeisprecher. „Daher war
auch die bereits vorbereitete Evakuierung der Schülerinnen und Schüler samt
Lehrpersonen mit bereitstehenden IVB-Bussen nicht
notwendig“, ergänzt der für
die Sicherheit zuständige Vizebürgermeister Johannes
Anzengruber. So wurde der
Unterricht für die etwa 200
Volksschüler und 500 Gymnasiasten fortgesetzt. Gegen
Mittag holten die Eltern die
Kinder von der Schule ab.
Der Polizeieinsatz war damit aber noch nicht beendet.
„Wir haben die Sicherungsund Schutzmaßnahmen
auch noch am Nachmittag
aufrechterhalten. Für einige
Schüler war der Unterricht ja
noch nicht zu Ende“, so Viehweider weiter.
Als die Schulen endgültig schlossen, wurden die
Schwer bewaffnete Polizisten und Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams bei der Absperrung am Eingang der Angerzeilgasse.
Gebäude noch einmal, und
diesmal genauer, von den
Polizeibeamten durchsucht.
„Während des Unterrichts
war das ja nur eingeschränkt
möglich“, sagt der Polizeisprecher. Konkrete Hinweise
auf den Täter ergaben sich
vorerst nicht. Über den genauen Inhalt des Drohbriefs
hielt sich die Polizei aus kriminaltaktischen Gründen
bedeckt. Durchgesickert ist
allerdings, dass der Verfasser
eine Gewalttat angekündigt
hat. „Eine Bombendrohung
war’s aber nicht“, schränkt
Viehweider ein.
Dominik Oberhofer,
Klubobmann der NEOS und
Vater eines betroffenen Schülers, deutete einen Zusam-
h s f
g mit Impfgegnern
an. „Wir sind sehr schockiert
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darüber, welche Ausmaße
mittlerweile die Spaltung in
der Gesellschaft annimmt.
Nicht nur, dass Handelsangestellte mittlerweile täglich mit
Übergriffen von Impfgegnern
konfrontiert sind, jetzt erreicht das alles eine neue und
erschreckende Dimension“,
fordert Oberhofer Bannmeilen um Schulen und Kindergärten während Demos von
FoR. 2Ra
Impfskeptikern.
Viehweider kann die Theorie des NEOS-Chefs allerdings
nicht bestätigen. „Wir haben
keinerlei Hinweise, die in diese Richtung gehen.“ Ebenso
gut sei es möglich, dass sich
jemand einen schlechten
Scherz erlaubt habe. Die Ermittlungen führte zunächst
die PI Saggen, später die Kriminalpolizei.