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Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021_12_31_Presse_OCR
- S.10
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Tiroler Tageszeitung
„SPÖ sieht ‚Wildwuchs bei Mietpreisen“, Seite 25
31.12.2021
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Der Wohnungsmarkt bleibt in Tirol ein heißes Eisen. Die SPÖ-Kritik im Fall
der WG-Zimmer weist der Vermieter aufs Deutlichste zurück. symeetits eag
SPÖ sieht
„Wildwuchs“
bei Mietpreisen
Beispiel von WG-Zimmer um 440 Euro
brutto in Wattens ist für Innsbrucker
GR Plach „Frechheit“. Laut Anbieter
gibt es dafür aber „Rundumservice“.
Innsbruck, Wattens — Aus
Sicht von Innsbrucks SPÖ-
Vorsitzendem GR Benjamin Plach ist es ein „Paradebeispiel dafür, wie groß der
Bedarf nach Verschärfungen
und Maßnahmen in der Wohnungspolitik ist“: Es geht um
ein Angebot für ein Zimmer in
einer Wohngemeinschaft, das
man auf Online-Portalen für
den Tiroler Immobilienmarkt
entdeckt habe — nicht in Innsbruck, sondern in Wattens.
Dort sei aus einer ca. 230 m?
großen Wohnung eine WG mit
neun Zimmern (plus Küche,
Bad, WCs, Gang und Vorraum,
Anm.) gemacht worden. Jede
Einheit zwischen 10 und
knapp 20m? werde pauschal
um 440 Euro (inkl. Betriebskosten und Strom) vermietet.
Dies ergebe für den Vermieter
„einen monatlichen Mietzins
von knapp 4000 Euro“.
Angebote wie diese seien
eine „Frechheit“, würden
„ganz klar nur der Profitmaximierung des Vermieters dienen“. Die „drastische Situation“, die zunächst vor allem
den Innsbrucker Wohnungsmarkt betroffen habe, mac
„schon lang auch vor den umliegenden Gemeinden nicht
mehr halt“. Derartige „Wildwüchse am Wohnungsmarkt“
gehörten „schlichtweg verboten“, befindet Plach.
Bei der Immobilienkanzlei
Grunser GmbH weist man die
Kritik vehement zurück: Im
Mietpreis für die Zimmer - übrigens als Arbeiterzimmer und
nicht für Studierende gedacht
— seien Stromkosten sowie ein
„Rundumservice“ inbegriffen:
komplette Möblierung, Reinigungsservice dreimal pro
Woche, alle 14 Tage frische
Bettwäsche. „Das ist etwas
völlig anderes als ein nacktes
WG-Zimmer.“ Allein der zuständige Mitarbeiter koste die
Firma jeden Monat ca. 1000
Euro netto. Wenn man so etwas politisch thematisiere,
„dann muss man sich schon
grundsätzlicher damit befassen“, stellt Geschäftsführer
und Gesellschafter Benjamin
Grunser klar. „Ich kann nicht
Äpfel mit Birnen oder einen
Dacia mit einem Mercedes
vergleichen.“ Die Zimmer seien im Moment übrigens alle
ausgebucht. (md)
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