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Jahr: 2021

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Tiroler Tageszeitung

„Einreise-Chaos wegen Regierung“, Seite 5

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Wer die Auflagen nicht erfüllt, wird ab jetzt mit derselben Maschine zurückgeschickt.

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„Einreise-Chaos
wegen Regierung“

Keine Internet-Infos über neue Einreise-
Bestimmungen. Auch Stadtmagistrat wird kritisiert.

Innsbruck - Die Briten, die
am Sonntag wegen fehlender PCR-Tests bzw. Boosterimpfungen am Flughafen
gestrandet sind, haben Innsbruck größtenteils wieder
verlassen. „Ein Teil ist schon
am Vormittag zurückgeflogen, der Rest am Nachmittag“, erzählt Flughafen-Direktor Marco Pernetta. Offen
war zunächst allerdings die
Frage, wie es am Sonntag
zum Einreise-Chaos kommen konnte. Der Schwarze Peter landete schließlich
bei der Regierung in Wien,
die die neuen - seit Samstag
geltenden —- Einreisebestimmungen nicht auf den Infoseiten im Internet aktualisiert
hat. So kam es, dass viele Briten bezüglich der Einreiseregeln nicht auf dem neuesten
Stand waren. Aber auch der
Stadtmagistrat steht als zuständige Gesundheitsbehörde in der Kritik, weil bei der
Abwicklung des Chaos keiner
zuständig sein wollte.

Laut Polizeibericht waren es 110 Flugreisende aus
Großbritannien, denen am
Sonntag die Einreise verweigert werden musste. Den Urlaubern war nicht bewusst,
dass sie den Nachweis einer
Boosterimpfung und eines
negativen PCR-Tests benötigten. Aber auch der Brexit wurde ihnen zum Verhängnis: Im
Gegensatz zu EU-Bürgern
hatten die Briten nicht die
Möglichkeit, sich in Quaran-

täne zu begeben und dann
freizutesten.

So blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Heimreise anzutreten. Etwa 70
verhinderte Tirol-Urlauber
ergatterten noch am Sonntag einen Rückflug. Für die
übrigen 40 fand das Land Tirol am Abend eine Lösung:
Ein Innsbrucker Hotel wurde zum exterritorialen Gebiet
erklärt, dort konnten die gestrandeten Reisenden dann

‚ Der Schwarze
Peter liegt bei der
Regierung, die die neuen

Regeln nicht auf Infoseiten veröffentlicht hat.“

Johannes Anzengruber
(Vizebürgermeister)

die Nacht verbringen.

Für zwölf Personen (Familien mit Kindern) gab es am
Montag doch noch ein HappY End, sie durften einreisen.
Während die übrigen 28 Urlauber den Rückflug antraten,
trafen „einige weitere Briten
ein, bei denen es Probleme
mit den Einreisevorgaben
gibt“, bestätigte am Montag
der Flughafendirektor. Allerdings habe sich die Vorgangsweise mittlerweile geändert:
„Die Fluglinien müssen Reisende, die die Auflagen nicht
erfüllen, mit der gleichen
Maschine wieder zurückbringen“, erklärt Pernetta.

Laut Vizebürgermeister

Seite 5 von 28

Johannes Anzengruber handelte sich bei den 110 am
Sonntag abgewiesenen Briten
„um Individualreisende, die
über die Einreisebestimmungen falsch informiert waren“.
Anzengruber macht dafür die
Regierung in Wien verantwortlich, die die Verordnung
zwar am 23. Dezember erlassen, aber nicht auf den Infoseiten im Internet bekannt
gemacht hat: „Dort waren
sogar noch am Montag die alten Regeln zu lesen“, kritisiert
Innsbrucks Vize.

In der Kritik steht aber
auch der Stadtmagistrat, der
als Gesundheitsbehörde am
Sonntag gefordert, aber für
die Polizei nicht greifbar war.
Der Journaldienst des Magistrats habe sich für nicht zuständig erklärt, heißt es aus
der Exekutive: Dabei wäre es
Sache der Gesundheitsbehörde gewesen, das Einreisechaos abzuwickeln. Tatsächlich
waren die Polizeibeamten
lange Zeit auf sich alleine gestellt, ehe das Land eingriff.

Bürgermeister Georg Willi
entschuldigt das mit Personalnot und dem überstürzten Erlassen (23.12.) und Inkrafttreten der Verordnung
(25.12.) über die Feiertage:
„Wir haben nur zwei Juristen
im Gesundheitsamt, die viele Überstunden leisten und
frei hatten.“ Es sei auch nicht
einfach, eine Verordnung innerhalb von 24 Stunden umzusetzen. (1om)