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Jahr: 2023

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- S.10

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Kronenzeitung

„Neos: Sündenliste bei Bodenverbrauch in Tirol ist lang“, Seite 28, 29

e @
Neos: „Sünden

„Kein Zaster bei zu viel

Pflaster“ fordern die

Neos. Gemeinden

sollen vom Versiegeln

nicht länger profitieren.

arteichefin Beate
Meinl-Reisinger
dehnte gestern ihre
Anti-Bodenfraß-Mission
(stilgerecht mit T-Shirt) bis
nach Tirol aus. Der Grund:
„Die Tiroler Sünden-Liste
ist lang“, ist sie sich mit
Neos-Landeschef Dominik
Oberhofer und Innsbruck-
Kandidatin Julia Seidl einig: „Nirgends in Tirol
sieht man den Bodenfraß so
deutlich wie in der Inntal-

W Parteichefin
Meinl-Reisinger,
GR Seidl und
Landeschef
Oberhofer
(von links).

furche. In Fieberbrunn will
man 38.000 m* Grund für
ein Hotel inklusive Chaletdorf versiegeln, während im
Dorf acht Hotels zum Verkauf stehen. In St. Johann

und Oberndorf sollen
100.000 m° landwirtschaft-

liste bei

liche Vorsorgefläche einem
Gewerbegebiet weichen“,
führte Oberhofer aus und
bezeichnete die Umwidmung für ein neues Möbelhaus in Lienz als Sündenfall. „Hier werden landwirtschaftliche Flächen versie-

Foto: Bildagentur Muechlanger

Bodenverbrauch in Tirol ist lang‘

Foto: Greenpeace

gelt, während gegenüber alte
Möbelhäuser verfallen.
Wenn es billiger ist, neue
Flächen zu versiegeln, als
bestehende Gebäude zu
übernehmen und zu sanieren, dann ist in unserem
Land definitiv was falsch ge-

laufen“. Falsch läuft auch einiges in der Landeshauptstadt, erläuterte GR Seidl.
Die Bilanz von BM Georg
Willi sei düster: „In den letzten sechs Jahren wurden viele Baustellen von Willi aufgerissen und nichts fertig ge-

16 Fußballfelder
täglich (!)
werden in
Österreich
versiegelt. Die
Neos fordern
von der Bundesregierung
endlich mehr
Bodenschutz
ein.

macht. Und ähnlich sieht es
bei der Bodenversiegelung
aus. Wir haben in Innsbruck
laut einem WWF-Bericht
mehr Flächen als alle anderen österreichischen Städte
versiegelt.“ Die strikte Trennung von Wohn- und Ge-

6

werbegebieten sei _ nicht
mehr zukunftsfähig. „Aufstocken, eingeschoßige Gebäude überbauen und auch
Dachböden ausbauen, so
können wir Raum gewinnen“, sagte Seidl.

Die Parteichefin erinnerte
daran, dass die Neos den Bodenschutz schon vor zwei
Jahren thematisierten. „Die
Bundesregierung hat uns
eine neue Bodenschutzstrategie versprochen und im
Regierungsprogramm festgehalten. Ziel war es, 2,5
Hektar maximal pro Tag zu
verbrauchen, jetzt sind es
über 15 Hektar.“

Sie spricht sich für eine
Einschränkung der Gemeindekompetenzen aus: Wer
versiegelt, soll davon nicht
auch noch profitieren. phil

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