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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_10_1_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Der Stachel im Fleisch der bürgerlichen Parteien“, Seite 9
Der Stachel im Fleisch der
bürgerlichen Parteien
Kopf des Tages
Georg Willi (Innsbrucker
Bürgermeister, Grüne)
ur rechten Zeit am fal-
schen Ort? So könnte
man den politischen Werdegang Georg Willis auch
beschreiben. Der Innsbrucker machte nie ein
Hehl daraus, auf der Karriereleiter nach oben
zu wollen. Doch immer
dann, wenn der bürgerliche Grüne gerade die
nächste Sprosse erklommen hatte, wurde er von
ParteifreundInnen überrundet. So hat Willi als
Klubobmann im Landtag
lange auf eine Regierungsbeteiligung seiner Partei
hingearbeitet. Doch erst
als Willi in den Nationalrat nach Wien wechselt,
kommt es zur schwarzgrünen Zusammenarbeit
in Tirol. Die Regierungs-
jobs erhalten andere.
Im Jahr 2017 kehrt Willi nach Tirol zurück — als
Spitzenkandidat der Innsbrucker Grünen. Bei der
Stichwahl 2018 gelingt
ihm die Premiere: Er ist
erster grüner Bürgermeister einer österreichischen
Landeshauptstadt. Seine Partei nimmt derweil
erstmals auf der Bank der
Bundesregierung Platz.
MinisterInnen werden
andere.
Dem heute 64-Jährigen
dürfte das inzwischen
egal sein. Seine Chance,
den Bürgermeistersessel
im kommenden Jahr erneut zu erobern, ist — den
momentanen Umfragen
zufolge — größer
als die Chance
einer _ neuerlichen grünen
Regierungsbeteiligung
nach der Nationalrats-
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wahl nächsten Herbst.
Dabei hat die bürgerliche Mehrheit im Gemeinderat alles darangesetzt,
den grünen Stachel in
ihrem Fleisch loszuwerden, und der ganz und
gar nicht linke Grüne lieferte dazu durchaus Steilvorlagen. Kraft, noch einmal als Spitzenkandidat
in den Ring zu steigen,
dürften ihm auch Gattin
Katharina, der gemeinsame
&. Sohn und
seine Leidenschaft,
der Chor,
spenden.
(sta)