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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_10_4_Presse_OCR
- S.13
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Tiroler Tageszeitung
„Ruth geht mit Wehmut von der Bodenstein-Alm“, Seite 36
Ruth geht mit Wehmut
von der Bodenstein-Alm
Fünf Jahre führte Ruth Scherb die Alm an der Nordkette. Anfang
November geht sie in den Ruhestand — auch der Gesundheit wegen.
Von Monika Schramm
Innsbruck — „Bis voraussichtlich 5. November wollen wir
noch offen lassen. Danach werden wir in Ruhe alles räumen“,
sagt Ruth Scherb. Nach fünf
Jahren nimmt die Pächterin
Abschied von der Bodenstein-
Alm an der Nordkette. Leicht
fällt ihr der nicht. „Es war ein
ganz tolles Arbeiten da heroben, die Wehmut ist schon da.“
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WISSEN
Was ihr am meisten fehlen
wird? „Der Blick über Innsbruck, die gute Luft und natürlich die Schafe werden
mir sehr abgehen“, sagt die
67-Jährige. Um die 230 bis
350 Tiere, die jeden Sommer
auf der Alm verbracht haben,
hat sich ihr Ehemann Manfred gekümmert. „Er hat erst
gar nicht gewusst, dass ich
mich um die Pacht beworben hab’. Ich hab’ ihm dann
gesagt, dass er nichts machen
Ruth Scherb (Mitte) h
muss, außer ein bisschen
Berggehen und sich um die
Schafe kümmern. Aber das
macht er ja eh gern“, erzählt
sie — der Schalk ist in ihrer
Stimme zu hören.
Seit 2018 haben sich Ruth
Scherb und ihr Team um all
die Gäste gekümmert, die zu
ihnen hinauf auf 1661 Meter
gekommen sind. „Es waren
so viele wundervolle Begegnungen mit ganz tollen Menschen”, sagt sie. Beeindruckt
at die letzten fünf Jahre die „Bodensteiner“ bewirtschaftet.
habe sie, wie sportlich und fit
manche auch noch in hohem
Alter sind.
Die Entscheidung, den
Pachtvertrag mit der Stadt
Innsbruck nicht zu verlängern, hat vor allem gesundheitliche Gründe. „Ich muss
mich an beiden Knien operieren lassen. Ich weiß nicht, wie
gur ich nächstes Jahr gehen
kann”, sagt sie. Und sie und
ihr Mann seien auch nicht
mehr die Jüngsten. „Wenn ich
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Fa Bodarsian Arı
mich nicht hundertprozentig
um die Gäste kümmern, meine Arbeit nicht machen kann,
dann kann ich den Vertrag
nicht unterschreiben.“
Die Suche nach einem neuen Pächter oder einer Pächterin hat bereits begonnen. Bis
31. Oktober nimmt die Stadt
Bewerbungen entgegen. „Unser Koch hat sich beworben.
Jetzt hoffe ich, dass er die Alm
bekommt. Dann würd" fast alles beim Alıen bleiben.“