Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Massive Busausfälle ärgern Kunden“, Seite 33

Massive Busausfälle ärgern Kunden

In den vergangenen Tagen sind außergewöhnlich viele Busse von Innsbruck in Richtung Hall ausgefallen.
Die Verantwortlichen führen dafür Personalmangel, Krankenstände und Kündigungen ins Treffen.

Von Michael Mader

Innsbruck - Ungläubig starrt
eine ganze Traube von Menschen auf die Anzeigetafel
der Linie 504 beim Innsbrucker Hauptbahnhof. Doch
mehr als der Busname wird
für die vielen Pendler, aber
auch Touristen mit Reisekoffern nicht angezeigt. Der Bus,

der an und für sich im 15-Minuten-Takt verkehrt, kommt
einfach nicht. Viele sind verärgert, die Beschwerden, vor

Linien 501 bis 504 von Innsbruck Richtung Hall i. Tirol
außergewöhnlich viele Ver-
Dn fallen — als

allem über die mangelnde Information, häufen sich in den
jeweiligen Kundencentern.
Beim Verkehrsverbund Tirol (VVT) ist man sich des
Problems bewusst: „In den
letzten Tagen sind auf den

Grund nannten die Verkehrsunternehmen dem VVT einen
akuten FahrerInnenmangel
und vermehrte Krankenstände. Verantwortlich für
die Umsetzung der so genannten 500er-Linien sind

die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) — seit diesem
Sommer beauftragten sie das
Verkehrsunterneh Le-

Situation im Sinne aller Fahrgäste. Ziel sei, wie bereits Ledermair ausführte, ein zwar
i aber stabiler und

dermair mit der Durchführung der Verkehre. Leider offenbart sich nun bei diesem
Subunternehmen ein Personalnotstand“, heißt es seitens
des VVT. Aber auch vermehrt
Linien in Schwaz sind von
den Ausfällen betroffen.

Ledermair-Geschäftsführer
Alexander Ledermair führt
zusätzlich aber auch noch
eine Kündigungswelle ins
Treffen: „Wir haben ungefähr
200 Busfahrer, aber uns fehlen kurzfristig noch 15 bis 20
Personen."” Zudem seien der
Firma Ledermair auch einige
Subunternehmer abgesprungen. Bereits nächste Woche
würden acht Mitarbeiter anfangen, eingesetzt werden
könnten diese aber erst Ende
November. Alles in allem sei
es eine sehr schwierige Lage,
„aber wir arbeiten auf Hochtouren daran, eine reduzierte,
aber stabile Leistung anbieten zu können“.

Bereits heute gibt es eine
vom VVT initiierte Krisensitzung mit den IVB und Ledermair. Dringend angestrebt sei
eine Lösung für diese prekäre

Seite 8 von 55

korrekt beauskunfteter Fahrplan für alle Öffi-Fahrenden.
„Auch die unbefriedigende Fahrgastinformation wird
Teil dieses Gespräches sein.
Durch die oft schr kurzfristige
Information zu Fahrplanausfällen von Verkehrsunternehmen an den VVT war eine rechtzeitige Information
an die Fahrgäste leider nicht
möglich“, erklärt der VVT in
einer ersten Stellungnahme
und entschuldigt sich bei allen Öffi-Fahrenden für die
A h

e

lichkeiten. Bis die Verkehrsunternehmen Lösungen anbieten können, bittet der VVT
alternativ von Hall nach Innsbruck die Regiobuslinie 456
und die Verbindungen der S-
Bahn zu benutzen.

Die in diesem Zusammenhang geäußerte Kritik, dass
in manchen Bussen keine Tickets gekauft werden können,
kann man beim VVT nicht
nachvollziehen: „In allen Regiobussen des VVT können
Öffi-Nutzerinnen und Nutzer
Tickets beim Fahrer kaufen.
Viele Öffi-Nutzerinnen und
Nutzer sind bereits StammkundInnen und fahren mit
ihrem Jahresticket“, heißt es.