Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_10_5_Presse_OCR
- S.32
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Weekend
„Vorhang auf!“, Seite 18
TIROL INSIDE
orhang auf!
TIROLER LANDESTHEATER. Seit 1. September ist Irene Girkinger Intendantin des Tiroler Landestheaters. Im Vorfeld gab es auch Gegenwind - nun tritt sie mit einem ambitionierten ersten
Programm an, das die Tiroler überzeugen sall. Uns gewährte sie erste Einblicke. Von A. Nagiller
eekend: /hre erste
Spielzeit in Inns-
bruck — das ist sicher eine spannende Zeit.
Irene Girkänger: Allerdings! Es
fühlt sich wie 100 Premieren
auf einmal an. Die Vorkuufzeit
war aber fast zwei jahre. Wir
haben bereits vor dem Sommer mit den Vorproben zu
„Die Liebe zu den drei Orangen” und „Was ihr wollt” gestartet. Jetzt ist der Betrieb
richtig angelaufen und es
herrscht freudige Erwartung
und Nervosität, ob die ersten
Premieren gut ankommen
und wie die neuen Kollegen
mit jenen, die schon hier sind,
gemeinsam funktionieren.
weekend: Wornzuf freuen Sie
sich besonders?
Irene Girkinger: Das ist schwer
zu sagen. Aber die Eröffnungspremiere am Musiktheater ist schon etwas ganz besonderes. Prokofjews
„Die Liebe zu den drei
Orangen” &t ein Fest
des Theaters und der
Kunst an sich. Und:
Das Inszenierungskonzept wird immer
wieder im Zuschauerraum stattfinden
— hier wird ako
auch gespielt und
gesungen. Wichtig
ist mir die Mischung aus Regionalität und Internationalität —
toll wird sicher
auch das Ot-
to-Grünmandl-Stück „Als
Wappenadler bin ich eine
Schikldkröte” mit Musik von
Franui anlässlich seines 100.
Geburtstages. Die jüdische
Geschichte bringen mit der
Uraufführung des Romans
„Cafe Schindler” auf die Büh-
ne. International wird es z.B.
bei unserem Eröffnungsstück
in den Kammerspielern: Shakespeares ‚Was ihr wollt”
wird von einer jungen niederländischen Regisseurin, die in
England mit Shakespeare-Tradition sozialisert wur-
„Das Landestheater soll kultureller
Leuchtturm Westösterreichs sein, zeitgenössisch, europäisch und gleichzeitig
regional verwurzelt.“
Irene Girkinger, intendantın Tiroler Landestheater
Irene Girkinger will auch jungen
Künstlern eine Chanmce geben
und nicht aur Applaus erprobte
Stücke auf die Bühne bringen. *
de, und einem internationalen Ensemble inszeniert.
weekend: Es finden sich auch
einige genreübergreifende
Irene Girkinger: Darauf bin ich
sehr stolz, denn das hat
und organisatorischer
Seite positiv gefordert. Ich sebe das als
Chance unseres
Mehrspartenhauses, Vielseitigkeit
aktiv nach außen
zu tragen und
o auch einen
kreativen Austausch zwischen den Ensembles zu fördern. „Frau Luna“,
‚Stabat Mater &
Les Noces” oder
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„T’he Fairy Queen" werden @-
cher Highlighes,
weekend: Wie schätzen Sie das
Tiroler Publikum ein?
Irene Girkinger: Ich schätze es
als sehr treu ein. Das habe ich
nicht nur im positiven Sinne
erlebt. Aber das ist das Grundprinzip eines Ensembletheaters. Es gibt eine große Leidenschaft fürs Theater — das
ist nicht überall so. Gleichzeitig sind die Tiroler aber auch
schr fexibel. Viele unterschiedliche Formate wurden
gerade in der letzten Saisonı
eingeführt und sind gut angekommen. Wenn man Vertrauen ins Haus hat — dies gilt es
zu erhalten und weiter auszubauen — dann sind viele Dinge
möglich und man darf auch
überraschen. Dabei geht es
nicht darum, ständig vor den
Kopf zu staßen. Manchmal
muss man dies aber, indem
man heikle Themen anspricht, aber nicht, um das
Publikum zu provazieren.
weekend: Wonan messen Sie
Ihren Erfolg?
Irene Girkinger: Zum einen an
den Publikumszahlen — es ist
normal, dass es bei einer neuen Intendanz leichte Einbußen gibt, aber im Moment
schaut es gut aus. Zum anderen messe ich Erfolg daran, ob
wir Künstler von internationalem Renoammee engagieren
können. Und nicht zuletzt
auch an unserer überregionaler Präsenz. *
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