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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Mehr Mopeds, mehr Ärger“, Seite 5

Vonm Matthias Christler

Innsbruck - Beim Parken gilt
oft: des einen Freud, des anderen Leid. Manchmal leiden
aber auch alle. Pkw-Lenker ärgern sich, wenn in der Innenstadt Mopeds und Motorräder
innerhalb der blauen Parklinien so stehen, dass kein Platz
mehr für ein Auto ist —- und
zahlen müssen die einspurigen Kraftfahrzeuge auch nicht.

‚ Es macht fürs
Klima einen Unterschied, ob ich mit dem
2-Tonnen-SUV fahre
oder mit einem Moped.“

Markızs Tomasini
(Mountainmen Vespa Ciub)

Und die Lenker von Mopeds und Motorrädern leiden
wiederum manchmal, wenn
sie zu ihrem Fahrzeug zurückkommen. „In der Innsbrucker Innenstadt kommt
es oft vor, dass Autofahrer
beim Ausparken das Moped
daneben umschmeißen. Und
stehen mehrere Mopeds nebeneinander, fallen alle um
und wir haben eine Massenkarambolage”, erzählt Vespa-
Fahrer Markus Tomasini. Er
ist Gründungsmitglied vom
„Mountainmen Vespa Club”
und kennt Geschichten von
Leidensgenossen, die ihr gutes Stück dreimal im Jahr lackieren lassen mussten.

Seit Jahren steigt die Zahl
der einspurigen Kraftfahrzeuge an: 2019 waren in Tirol
knapp 74.000 Motorräder und
Motorfahrräder (Mopeds) in
Tirol zugelassen, 2022 waren
es mehr als 79.000 und heuer
dürfte die 80.000er-Marke geknackt werden. Für Tomasini
eine logische Entwicklung:
„Aufgrund der Klimaerwärmung wird die Saison immer
länger, man kann fast durchfahren“, sagt er. Hinzu komme die aktuelle schwierige Situation mit den Öffis und dass
die Fahrt mit den Autos in die
Stadt nicht attraktiv sei. „Da
bietet sich das Moped als Altemative an. Und es macht für
das Klima einen Unterschied,

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ob ich mit einem 2-Tonnen-
SUV oder mit einem spritsparenden Moped fahre.
Aber für die Staatspolitik sind
alle Verbrennungsmotoren
gleich”, ärgert sich Tamasini.
Er wünscht sich mehr Parkplätze für einspurige Fahrzeuge. Dann würde es weniger Ärger mit den Autofahrern geben
und es würden zudem weniger
Mopeds und Motorräder illegal auf Gehsteigen stehen. Vor
zwei Jahren hatte es in Innsbruck im Sommer deswegen
eine Anzeigen-Flut gegeben.
Der Gemeinderat wollte das
Problem thematisieren, viel
getan hat sich nicht. Mobilitätsstadträtin Uschi Schwarzl
verweist auf derzeit 18 Standorte mit einspurigen Parkplät-

Ö
, mW
A
.
. —. -

zen. Wenn es seitens der Bevölkerung Ideen für weitere
gebe, solle man sich an sie
wenden. Aber sie stellt klar:
„Das würde auf Kosten von
Autoabstellplätzen gehen.
Der motorisierte Verkehr hat
schon ausreichend Platz.“

Des einen Freud, der Autofahrer nämlich, aber des anderen Leid wäre es, wenn Moped- und Motorradienker fürs
Parken zahlen müssten. Aus
der Stadt hört man, dass es
Überlegungen in diese Richtung gab. Um das umzusetzen,
müsste man die Straßenverkehrsordnung und das Tiroler Parkabgabegesetz ändern.
So die Theorie, in der Praxis
sei ein Parkzettel am Moped
schwer vorstellbar, wie Tho-

Haus der Musik (Bild links unten). Die meisten stehen
zwischen Autos innerhalb der blaven Linien. Andere parken auf Gehsteigen oder in Tiefgaragen.

mas Koland von der Mobilen
Überwachungsgruppe (M0G)
festhält: „Wo hängt man den
Parkzettel hin? Im Auto ist er
hinter der Windschutzscheibe
sicher, aber bei einem Moped
am Spiegel eher nicht.”
Ähnlich argumentiert
Vespa-Fahrer
Tomasini. Allerdings weiß
er von einer Reise
nach Großbritannien,
dass dort einspurige
Kraftfahrzeuge mittels Handy-Parken

Mehr Mopeds, mehr Ärger

Die Zahl der einspurigen Kraftfahrzeuge nimmt Jahr für Jahr zu, die Saison wird länger,
dafür der heiß begehrte Platz zum Parken weniger. Das löst Konflikte mit Autofahrern aus.

Patza: Danas Lal Aul Sprrger

Kollegen versuchen rein aus
Eigeninteresse so zu parken,
dass es zu keinen Konflikten
mit Autofahrern oder Fußgängern kommt. „Am Gehsteig
stehe ich eigentlich nie.”

Bei Gehsteigen unter 2,5
Meter Breite
ist das Parken
verboten. Die
MOG setzt auf
„Duldung und
Abmahnungen”, wie
Koland erklärt. Nur
wenn wirklich zu
wenig Platz für zum
Beispiel Rollstuhl-

Gebühren zahlen. fahrer Ooder
„Das ist aber sehr auf- I6 - Kinderwägen
wändig und ich hoffe CLSEFA® am Gehsteig
nicht, dass es bei uns BA ist, wird abge-

kommt.“ Er und seine

= schleppt.

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