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Tiroler Tageszeitung

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„Politische Kultur in Innsbruck verärgert“, (Leserbriefe), Seite 15
19.10.2023

Politische Kultur in
Innsbruck verärgert

Thema: Artikel „Stadtpolitik in desaströsem Zustand“, 16.10.

ass die Innsbrucker

Stadtpolitik in einem desaströsen Zustand sei, ist zwar
ein harter, aber wohl zutreffender Befund und die Begründungen im Bericht „Stadtpolitik in desaströsem Zustand“
sind auch gut nachvollziehbar.
Ein von Ferdinand Karlhofer
stammender Satz über Stadträtin Elisabeth Mayr hat mich
aber doch verwundert: „Mayr
ist zwar engagiert, aber alles
andere als angriffig und wird
weder von der ÖVP noch von
der FPÖ als Gegnerin wahrgenommen.“ Da wird die Tatsache, dass sie sich nicht an
der allgemeinen Wadlbeißerei
beteiligt, die im Übermaß im
Rathaus Einzug gehalten hat,
ihr als Nachteil ausgelegt. Eine solche Analyse, von einem
als seriös geltenden Politikex-

perten, ist mehr als fragwürdig. Ist doch gerade die politische Unkultur, alles für die
Beschädigung des politischen
Gegners und nichts zum Wohl
der Allgemeinheit zu tun, Ursache für den Verdruss der
Wähler*innen an der Politik.
Wenn ÖVP und FPÖ Stadträtin Mayr nicht als Gegnerin wahrnehmen, ist das
nicht ihr anzulasten, sondern
ist Zeichen für den Zustand,
in dem sich die genannten Parteien befinden. Das
zu erkennen und zu benennen, darf von „objektiven“
Politikkommentator*innen
erwartet werden, die ja in Ermangelung von politischen
Inhalten der Parteien zunehmend selber Politik machen,
vielleicht ohne es zu wissen
oder zu wollen.

Dipl.-Ing. Michael Pfleger
6020 Innsbruck

W ie sehr viele Bürgerinnen und Bürger habe
auch ich meine Lieblingsfilme. Will ich mir einen sachlichen, lehrreichen und entspannenden - die handelnden
Personen strahlen Vernunft
und Kompetenz aus — Filmeabend gönnen, wähle ich die
Livestreams der Gemeinderatssitzungen von Hall (Regie: Dr. Margreiter) und Wattens (Regie: MMag. Lukas
Schmied) aus. Falls ich jedoch
— aus Übermut —- Lust auf einen Horrorfilm verspüre, greife ich zu den Livestreams der
Gemeinderatssitzungen von
Innsbruck (Regie: BM Georg
Willi). Man verzeihe mir die
Form meiner politischen Meinungsäußerung, am Inhalt
aber kann doch wahrlich niemand Anstoß nehmen?

Mag. Dr. Harald Büchele
6020 Innsbruck

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