Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_10_20_Presse_OCR
- S.10
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Tiroler Tageszeitung
„Bex fordert 5000 von Depaoli“, Seite 21
Innsbruck - Die „Baby-
Bier-Affäre“ beschäftigte
am Donnerstag erneut das
Innsbrucker Landesgericht.
Gemeinderätin Janine Bex
(Grüne), die im April ihr Baby während einer Gemeinderatssitzung gestillt und dabei
ein alkoholfreies Bier getrunken hatte, klagte Gemeinderatskollegen Gerald Depaoli
(Gerechtes Innsbruck) auf
5000 Euro Schadenersatz.
Auslöser war diesmal ein Foto, das die stillende Mutter
mit der Bierflasche zeigt. Depaoli veröffentlichte das Bild
aufseiner Facebook-Seite mit
den Worten „Ein Bier und ein
Kleinkind, das sogar gestillt
wird, hat im Gemeinderat
nichts verloren. Wo bleibt der
Jugendschutz?“
Mit diesem Kommentar sei
der Eindruck erweckt worden, dass sie beim Stillen Alkohol trinke, kritisierte Bex
bei der Verhandlung: „Dabei habe ich bei der Sitzung
klar ins Mikro gesagt, dass
es sich um ein alkoholfreies
Bier handelt.“ Die Folgen des
Depaoli-Kommentars seien
sehr belastend gewesen. „Ich
erhielt zahlreiche Hassnachrichten und wurde gefragt,
warum ich beim Stillen Alkohol trinke.“
Depaolis Anwalt Patrick
Gaulin verwies darauf, dass
im Kommentar seines Mandanten das Wort Alkohol
nicht vorkomme, nur von
Bier sei die Rede. Die Verhandlung endete nach zwei
Bex fordert 5000 Euro von Depaoli
Stunden, das Urteil erfolgt
schriftlich.
Bereits im August wurde
Depaoli in der Baby-Bier-
Causa verurteilt, weil er die
gegen Bex gerichteten Hasspostings (von anderen Usern)
auf seiner Facebook-Seite zu
spät gelöscht hatte. Anstatt
die 3000 Euro Schadenersatz
an die Grün-Mandatarin zu
bezahlen, meldete der Gemeinderat Berufung an. Jetzt
entscheidet das Oberlandesgericht. (tom)
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