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Jahr: 2023

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- S.8

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Kronenzeitung

„„Ich bin weiter ein Mitglied der ÖVP‘“, Seite 20

_8 40 Ende der Parteimitgliedschaft.

1. Die Pmoimngndsdß"orisdt
a. mit dem Tode

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c. durch

politischer Bedeutung
d. durch Ausschluss

„Ich bin weiter ein

Mitglied der ÖVP“

Der Wortlaut im Status lässt laut
Juristen Interpretationsspielraum
zu. Jeder deutet es, wie er will . . .

S

z } MARKUS GASSLER
Die Aussagen von VP-GF Sebastian Tiroler Politik
Kolland sieht Anzengruber gelassen Inoffiziell

w erden sie ihn nun los
oder nicht? Diese Frage beschäftigt in den letzten
Tagen Politikinteressierte
im ganzen Land. Die Rede
ist von der Landes- und
Stadt-OVP und ihrem Innsbrucker Vize-Bürgermeister
Johannes Anzengruber. Der
sicht sich weiterhin als VP-
Mitglied und wird seinen
Beitrag auch weiterhin einzahlen. Er verweist auf das

Fata: Christaf Bibaumer

verneint Kolland natürlich.
Kein Wunder: Würde man
das VP-Statut bei allen wie
bei Anzengruber anwenden,
dann würde die OVP mit
dem Ausschließen nicht
mehr fertig werden. Bekanntlich gibt es in den meisten Orten mehrere OVP-nahe Gruppierungen, denen —
im Gegensatz zu Innsbruck —
nahe gelegt wird, miteinander zu koppeln. Doch Inns-

Statut, wo klar und deutlich VP-GF Sebastian Kolland bruckistdaanders...

zu lesen ist, wann eine Par- Interessant ist freilich
teimitgliedschaft erlischt: auch, dass man sich nun ausmit dem Tode, durch eine gerechnet mit jenen ins Bett
Austrittserklärung, durch legt, wegen denen man 2014

Eintritt in eine andere politische Gruppierung von
überregionaler Bedeutung
und durch Ausschluss.

„Nichts trifft auf mich
zu“, sagt Anzengruber nach
einer juristischen Prüfung.
Den Vorwurf von parteischädigendem Verhalten
weist er ebenfalls zurück:
„Ich habe nur gesagt, dass
ich Bürgermeister von Innsbruck werden will und für
die Menschen in der Stadt
arbeiten will!“

Für ÖVP-Landesparteigeschäftsführer Sebastian
Kolland ist die Sache hingegen klar, wie er gestern
auf „Krone“-Nachfrage erklärte: „Das Landesparteiorganisationsstatut wurde
2014 nach den Auseinandersetzungen mit ‚vorwärts
tirol‘ und ‚Für Innsbruck’
angepasst. Ein Erlöschen
der Mitgliedschaft tritt seitdem auch bei der Kandidatur für eine andere politi-

fota Johanna Bırbaurmer

VP-Vize-BM Anzengruber

sche Gruppierung von überregionaler Bedeutung ein,
was bei der Wahl in Innsbruck als Statutarstadt und
Landeshauptstadt ohne
Zweifel der Fall ist. Für
mich ist das Statut hier schr
klar. Es gibt Regeln, an die
sich alle zu halten haben
und Johannes Anzengruber
hat sich selbst für diesen
Weg entschieden.“

Kolland hängt sich also
an der „überregionalen Bedeutung“ auf. Ob das nun
auch für alle anderen größeren Städte im Land gelte,

Seite 8 von 9

das Parteistatut geändert
hat: Für Innsbruck. Christine
Oppitz-Plörer darf man natürlich keinen Vorwurf machen: Sie hat das Beste für
ihren Verein herausgeholt:
Sie hat einen sicheren Listenplatz und wird auch die
nächste Wahl überleben. Im
Gegensatz zu manch anderem. Ohne OVP wäre FI bei
der nächsten Wahl wohl
untergegangen.

Das unterstreicht auch
eine Bürgermeister-Umfrage
vom September, die der
„Krone“ nun zugespielt wurde. Daraus geht Folgendes
hervor: Georg Willi (Grüne)
28%, Johannes Anzengruber
25%, Markus Lassenberger
(FPÖ) 19%, Elisabeth Mayr
(SPÖ) 16% sowie Christine
Oppitz-Plörer 12%. In der
Stichwahl würde Anzengruber 48% und Willi 38% erreichen. Nicht abgefragt wurde
in der Umfrage Staatssekretär Florian Tursky.