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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Taubenfreundin bedroht“, Seite 12

Taubenfreundin bedroht

In Wien wurden Tierschützer
krankenhausreif geprügelt. Nun
hat auch in Innsbruck ein Mann

eine Taubenfreundin massiv
bedroht. Sie macht weiter.

Von Alexandra Pllank

Innsbruck — Die 76-jährige Innsbruckerin Brigitte F. (Name der Red.
bekannt) ging jahrelang
täglich zu einem Park im
O-Dorf, der am Inn liegt.
Bis sie ein Mann an einem Tag Ende August
aufs Übelste beschimpfte.
Er drohte, sie mit einem
Ast zu erschlagen und im
Fluß zu versenken. Ein
Obdachloser vertrieb den
Tobenden. Den Vorfall
habe sie erst jetzt angezeigt, da ihr Freunde und
Familie dazu rieten.

Nun weicht die Tierschützerin auf einen anderen Park aus. Wir gehen
mit ihr hin, die Tauben
sind schon da. „Seit das
Taubenhotel in die Rossau verlegt wurde, finden die Tiere den Weg
nicht mehr und müssen
verhungern“, sagt Frau

F.. Lebenslang sei sie eine Menschen- und Tierfreundin gewesen: „Ich
übernehme die Aufgabe,
die eigentlich Sache der
Politik wäre.“ Bekommt
sie ein Strafmandat (40
Euro) bezahlt sie, „sonst
wird es richtig teuer“. Es
gebe kein Gesetz, das ihr
vorschreiben könne, die
Tauben verhungern zu
lassen.

Stadttauben sind geschützt. Überall in Tirol
sorgen sie für Kontroversen, vor allem in Innsbruck. Wildtierbeauftragter Thomas Klestil kennt
Frau F, Er sagt zum Vorfall: „Zwar ist das Taubenfüttern auf öffentlichen Plätzen verboten,
Morddrohungen gegen
diese Person stehen allerdings in keiner Relation!“
Er hofft, dass das Tauben-
Pilotprojekt die Lage beruhigt.

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Wie die TT berichtete, soll u.a. ein Taubenhaus im O-Dorf entstehen. Taubenexperte
Hans Lutsch schockiert,
dass Menschen bedroht
werden, die gegen Tierquälerei kämpfen. Leider
würden in Tirol landauf,
landab Fehlinformationen verbreitet: „Das
schürt den Taubenhass,
manche sehen das als
Freibrief für Gewalt.“

Seite 5 von 9

Frau F. kümmert sich um Tauben, die sonst verhungern, wie sie sagt.

Seit Beginn der Diskussion setzt sich GR
Mesut Onay (ALI) für eine Lösung ein: „Es sind
BürgerInnen wie Frau F.,
die dafür gesorgt haben,
dass Innsbruck den ersten Wildtierbeauftragten
Österreichs hat.“ Dieser
habe ein Konzept erarbeitet, die Richtung stimme.
Rasches Handeln sei am
Innsbrucker Hauptbahnhof nötig. Große Tau-

Fot0: TT/Rita Falk

benschwärme würden
sich dort niederlassen.
Onay drängt auf weitere
Gespräche mit den ÖBB.
Dort heißt es, man könne derzeit keinen Platz
für ein Taubenhaus anbieten, Umbauarbeiten
stünden an.

Onay hofft indes, dass
die Turbulenzen in der
Stadt-ÖVP nicht dazu
führen, dass Lösungen
verschleppt werden.