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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_11_1_Presse_OCR
- S.11
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tirol.orf.at
„Ewige Ruhe neben Georg Trakl“, Seite online
Ewige Ruhe neben Georg Trakl
Der Friedhof im Innsbrucker Stadtteil Mühlau entwickelt sich zum Friedhof für Künstlerinnen
und Künstler. Der österreichische Schriftsteller Georg Trakl ruht dort in einem Ehrengrab der
Stadt. Immer mehr kreative Persönlichkeiten wünschen sich, in seiner Nähe begraben zu
werden.
In der Stadt und dennoch umgeben von ländlicher Idylle liegt der neue
Mühlauer Friedhof malerisch unter Bäumen mit dem Blick über
Innsbruck. Nach dem Ersten Weltkrieg war der alte Friedhof bei der
Kirche zu klein geworden. Der Tiroler Architekt Wilhelm Stigler
gestaltete den neuen Friedhof mit einer eigenen Kapelle 1926 als eines
seiner ersten Werke.
Grabmal mit Ausblick
Der junge, selbstbewusste Planer reservierte damals gleich den besten
Platz für sich selbst, erzählt der Lokalhistoriker Andreas Rauch: „Willi
Stigler hat entlang der Friedhofsmauer einen prominenten Platz für
sein Grab geschaffen. Dieser liegt genau in der Achse zu der von ihm
entworfenen Kapelle. Es ist der einzige Platz mit Ausblick durch die
massive Friedhofsmauer.“
Friedhofstourismus
Das prominenteste Grab am Mühlauer Friedhof ist das des
bedeutenden österreichischen Schriftstellers Georg Trakl. Dorthin
pilgern Literaturbegeisterte aus aller Welt. Der tieftraurige Dichter
nahm sich angesichts der Gräuel des Ersten Weltkriegs 1914 das
Leben.
Ursprünglich war Georg Trakl in Kraukau beerdigt worden. Doch sein
Förderer und Wegbegleiter Ludwig von Ficker, der Herausgeber der
Kulturzeitschrift „Der Brenner“, ließ Trakl exhumieren und 1926 nach
Mühlau transferieren. Dort ruhen nun die beiden Denker
nebeneinander in einem Ehrengrab der Stadt Innsbruck.
Ein Platz am Dichterhügel
Die Lyrikerin Anna Maria Achenrainer hat ein Grab neben den beiden
berühmten Schriftstellern. Sie hat ihre eigenen Werke sozusagen mit
ins Grab genommen. Die Titel sämtlicher Publikationen sind
aufgelistet, wie auf einem Stammbaum.
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