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Jahr: 2023

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- S.13

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Tiroler Tageszeitung

„Heftige Kritik an Willi nach Stadtmarketing-Prüfung“, Seite 19

Innsbruck — Für heftige Wortgefechte im Innsbrucker Gemeinderat sorgte gestern der
Kontrollamtsbericht zur Innsbruck Marketing GmbH — die
Kontrollabteilung hatte stichprobenartig die Gebarung der
Geschäftsjahre 2021 und 2022
geprüft. Während sich die
Mandatare einig waren, dass
das Stadtmarketing inhaltlich
sehr gute Arbeit leiste, kochten vor allem bei zwei Punkten
die Emotionen hoch:

Zum einen geht es um die
Frage, warum es der Stadt
bislang nicht gelungen ist,
eine Mehrheit bei den Gesellschafteranteilen zu erlangen — trotz aufrechter Beschlüsse, wonach genau das
am Verhandlungsweg anzustreben ist. Aktuell hält die
Stadt weiterhin nur 49% an
der GmbH (Innsbruck Tourismus 24 %, die Wirtschaftskammer 14 %, der Innsbrucker Zentrumsverein 13%).
Kontrollausschuss-Obmann
Gerald Depaoli (Gerechtes
Innsbruck) und Vertreter der
anderen Fraktionen warfen
BM Georg Willi (Grüne) hier
massive Versäumnisse vor.
Auch für GR Benjamin Plach
(SPOÖ) muss „endlich” sichergestellt werden, dass die Stadt
Innsbruck als Hauptfinanzier
des Stadtmarketings entsprechende Mitspracherechte erhält. Schließlich leistete die
Stadt im Zeitraum 2020 bis
2022 zwischen 73 und 83 %
der Finanzierung — allein 2022
waren es 1,2 Mio. Euro.

Willi betonte hingegen, er
habe sich sehr wohl stark dafür eingesetzt, den städtischen
Anteil auf 51% zu steigern —
die Wirtschaftskammer hätte
dafür 2% ihres Anteils abgegeben. Doch in der Frage, wie

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Heftige Kritik an Willi nach
Stadtmarketing-Prüfung

Kontrollamtsbericht zum Innsbruck Marketing sorgte für Aufregung, von
„Sonderrechten“ für Mitarbeiterin bis zur Frage der Gesellschaftsanteile.

Marketing mit großem Erfolg aus. Die

Inmsbruck hält weiterhim nur 49 % am der GmbH - stemmt aber den weitaus größten Teil des Budgets. r.s scrma

hoch der Gesellschaftsanteil
der Stadt nun wirklich sein
solle — 51 %, 80%, gar 100°% —,
habe es für keine Variante eine
politische Mehrheit gegeben.
ÖVP und FPOÖ versicherten
indes, dass man gerne bereit

sei, über die Gesellschaftsanteile nochmals zu diskutieren
— es liege an Wili, hier einen
neuen Anlauf zu nehmen.
Heftige Vorwürfe gegen Willi
hagelte es einmal mehr auch
in Sachen Personalpolitik: GR
Markus Stoll (FI) und Depaaoli
verwiesen auf eine Dienstnehmerin im Innsbruck Marketing, die im Prüfzeitraum
„Sonderrechte” genossen habe: So habe sie dort 20 Wochenstunden gearbeitet, aber
ein Gehalt in Höhe von 92 %
des damaligen Geschäftsführers bezogen, sagte Stoll.
Zugleich habe die Dienstnehmerin damals an Nachmittagen in der Agentur ihres
Mannes als Prokuristin gearbeitet — wobei diese Agentur
als wichtiger Auftragnehmer

des Stadtmarketings fungiere.
Das Ganze habe daher „mehr
als nur ein Gschmäckle”, bilanzierte Stoll, Depaoli nannte
die Sache „himmelschreiend”.

Für VP-Klubobmann Christoph Appler ist Willi als Eigentümervertreter aufgefordert,
dass die Empfehlungen des
Kontrollamtsberichts zum
Stadtmarketing — kritisiert
wurde demnach u.a. auch
das Fehlen einer regelmäßigen Budgetüberwachung, von
Quartalsberichten und eines
internen Kontrollsystems —
nun befolgt werden. Laut Dejan Lukovic (Grüne) zeigt der
Bericht aber auch auf, dass
viele der Empfehlungen von
der neuen Stadtmarketing-
Geschäftsführerin bereits umgesetzt würden. (md)

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