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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„‚In Innsbruck ein Zimmer zu finden ist ein Kampf“‘“, Seite 20+21

„In Innsbruck ein Zimmer zu finden, ist ein Kampf“

Obwohl das neue Semester seit Wochen rennt,
haben viele Studenten noch keine fixe Bleibe.
Sie pendeln von Jugendherbergen, Sofas bei
Freunden und vom Campingplatz an die Uni. Drei
Betroffene erzählen von der schwierigen Suche.

Von Liane Pircher

Innsbruck — Paul (21) atmet auf: Seit Freitag hat er
ein fixes Zimmer in einem
Innsbrucker Studenten-

Pa prwer

‚ Heuer haben zu
Semesterstart
extrem viele nach
einem Platz oder
Wohnmöglichkeit am
Campingplatz gefragt
— ich überlege, Wohn-
Container für Studenten aufzustellen.“

Josef Nocker
(Camping Kranebitten)

ET

Fa ava

k

‚ Es ist erschütternd zu sehen,
dass viele Studenten
mit Hunderten von
Ablehnungen konfrontiert sind.“

I

Daniel Seifert
(OH-Referat Heime/Wohnen)

wohnheim. Er könne sein
„Mega-Glück“ noch nicht
fassen, sagt der deutsche
Architekturstudent. Den
Platz habe er per Zufall
über Freunde erfragt,
weil ein anderer Student
plötzlich ausgezogen sei.
Zuvor hatte er erfolglos
nach einem Zimmer gesucht. Und weil er bei
Uni-Start keines hatte,
musste er in ein billiges
Hostel ausweichen, nur:
„Auf Dauer in einem Vier-
Bett-Zimmer zu schlafen,
ist nicht angenehm.“ Zuletzt schlief er bei Freunden auf der Couch. Sein
Budget für ein Zimmer
sei bei 500 bis 650 Euro
pro Monat gelegen: „Unter 500 Euro ist es in Innsbruck fast unrealistisch,
etwas zu finden“, sagt
Paul.

Ähnliches erlebte die
21-jährige Anna. Sie
suchte seit Anfang Juni,
bekam mindestens 60
Absagen und bestritt insgesamt 11 WG-Castings:
„Bei einer WG erlebte ich,
dass die einen ganzen Tag
im Halb-Stunden-Takt
Bewerber für ihre WG
durchschleusten“, erzählt
die Anglistikstudentin aus
Bayern. Es sei sehr frustrierend, wenn man über
Monate nur Absagen bekommt. Als die Uni startete, blieb auch ihr nur
ein Platz in einem Hostel — sie schlief in einem
Zehn-Bett-Zimmer: „Pro
Bett und Nacht hat aber
auch das 30 bis 40 Euro
gekostet.“ Seit Kurzem
wohnt sie in einer Drei-
Mädchen-WG. Nun kann
sie aus der WhatsApp-
Gruppe „der wohnungs-

Seite 6 von 10

suchenden Studenten“

austreten.

„Schr schwer” gestaltete sich auch für Miguel
(22) die Suche. Auch er
schlief in Hostels, pendelte zu Verwandten nach
Reutte. Seit Kurzem hat er
ein WG-Zimmer in Wilten
für 450 Euro monatlich:
„Das ist ein Glück, weil
um diesen Preis kriegt
man selten etwas“, sagt
er. Miguel ärgert sich,
wenn er in den Innenhof seiner WG-Wohnung
schaut: „Da sieht man,
dass mehrere Wohnun-