Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_11_13_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Schwere Entscheidung über die Zukunft des MCI“ (Lesebriefe), Seite 21
Schwere Entscheidung über
die Zukunft des MCI
Thema: Diskussion über den
Neubau des MCl, Leserbrief
„Bei der weiteren MCI-Planung
umdenken“, 8.11.
W arum fällt es den Entscheidungsträgern
so schwer, eine „richtige“
Entscheidung zum Thema
Neubau des MCI zu fällen?
Offensichtlich fehlt es an
transparenten, nachvollziehbaren Entscheidungsgrundlagen. Neben den Investitionskosten werden auch die
Folgekosten steigen. Im Jahre
2022 erhielt die Fachhochschule MCI 37,6 Mio. Euro an
Subventionen (+9,6 % gegenüber 2021). Im vergangenen
Jahr betrug die Zahl der vom
Bund finanzierten Studienplätze am MCI 3075. Das Land
Tirol steuert an die 10 Mio. jedes Jahr bei.
Das Angebot des MCI ist
zweifellos beeindruckend:
Laut aktueller Homepage werden 29 Studiengänge angeboten, 16 in Wirtschaft und Gesellschaft, 13 in Technologie
und Life Sciences. Das sind
um drei mehr als im Vorjahr.
Die Frage stellt sich, welche
Zielvorstellungen bestehen für
die nächsten Jahre, Wachstum
um jeden Preis? 18 % der Studienformen sind berufsbegleitend, zweifellos ein gewisses
Alleinstellungsmerkmal des
MCI. 16,7 % der Stunden werden digital angeboten, was sicher noch ausbaufähig ist.
Die Nachfrage sei laut MCI
ungebrochen: Das Verhältnis
von Bewerbern zu Studienplätzen sei 3:1. Der Anteil aus
Österreich ist aber von 47,8%
(2020/2021) auf aktuell 44,8 %
gesunken, mehr als die Hälfte
der Studierenden ist aus dem
Ausland (95 Nationen). Der
Tirol-Anteil liegt bei gut einem
Viertel (26,7 %). Das relativiert
doch stark die in den Leserbriefen vertretene Meinung
von „unserer Jugend“.
Die Fachhochschulen können durch Aufnahmekriterien eine Auswahl treffen. Wie
viele will man aus den anderen Ländern aufnehmen? Es
könnte Aufgabe der Ende 2022
gegründeten Forschungs- und
Wissenschaftsagentur Tirol
sein, unter Berücksichtigung
der anderen Fachhochschulen und Universitäten eine
Entscheidungsgrundlage für
die Politik zu erarbeiten. Immerhin absolvieren 40.000
Studierende in Tirol eine akademische Ausbildung.
Mag. Klaus Schönach
6175 Kematen
er Leserbrief von Armin
Vittorelli betreffend ein
Umdenken bei der MCI-Planung spricht mir voll und ganz
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aus der Seele. Endlich jemand,
der richtig über diesen zu diskutierenden MCI-Neubau
nachdenkt. Ich bin überzeugt,
dass es viele Tiroler gibt, die
dieselbe Meinung haben. Wir
brauchen keinen Prestigebau
für noch mehr Studenten,
welche zum großen Teil wieder ins Ausland zurückkehren;
wir brauchen gut ausgebildete
Handwerker, und das in jeder
Branche. Das Land ist zudem
hoch verschuldet, aber nach
dem Motto „Koste es, was es
wolle“ wird über diese unglaubliche Bausumme von
240 Mio. Euro nicht sinnvoll
nachgedacht. Der Verfasser
des Leserbriefs denkt noch
wirtschaftlich. Leider ist dieses Denken bei Politikern und
universitätsbeeinflussten Mitbürgern verloren gegangen.
Bleiben wir doch am Boden!
Gundi Schauer, 6122 Fritzens