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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_11_29_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Oh Tannenbaum, warum bist du aus Plastik‘“, Seite 7
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Rund 50 künstliche Bäume, bestehend aus Metall-Gerüst und Plastik-Nadein, wurden in der Riesen- und Märchengasse aufgestellt.
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Oh Tannenbaum, warum
bist du aus Plastik?
Dass heuer auch Bäume aus Kunststoff am Christkindlmark in der Innsbrucker
Altstadt stehen, gefällt nicht allen. Die Organisatoren verteidigen das Konzept.
Von Benedikt Mair
Innsbruck — Seit bald einem
halben Jahrhundert betreiben Gerda Sailer und ihr
Mann einen Stand am Christkindlmarkt in Innsbrucks Altstadt. Advent für Advent bieten sie Glühwein, Bratwürstel
und andere Schmanker! feil
— eine Portion vorweihnachtliche Stimmung gibt es quasi
als Draufgabe frei Haus mit
dazu. Wobei ihr Letzteres
heuer durch äußere Umstände ordentlich erschwert wird.
„Weil die Organisatoren Plastikbäume aufgestellt haben“,
sagt die 82-Jährige. „Das sieht
fürchterlich aus und wir werden pausenslos gefragt, was
da 10s ist.”
Tatsächlich setzen die Verantwortlichen der Innsbrucker Bergweihnacht in diesem
Jahrerstmals auch auf Bäume.
Deren Gerüst besteht aus Metall, die Nadeln aus recycelbarem Kunststoff. Die neuen
Dekorations-Elemente finden
sich allerdings nicht überall
auf dem Weihnachtsmarkt,
sondern nur im Bereich der
Riesen- und Märchengasse.
‚ Dass wir uns in
einem Bergland
Kunststoff-Bäume auf
die Straße stellen, stört
mich extrem.“
Gerda Saller
(Gastronomin, Stand-Betreiberin)
„Dass wiruns in einem Bergland Kunststoff-Bäume auf
die Straße stellen, stört mich
extrem“”, sagt Sailer. „Und mit
dieser Meinung bin ich bei
Weitem nicht allein, eine ganze Reihe von Leuten sieht das
genau so. Den Organisatoren
fehlt offenbar ein bisschen
das Gespür für die vorweihnachtliche Stimmung“, meint
die Stand-Betreiberin. Sie habe mit den Verantwortlichen
auch bereits über das Thema
geredet, doch diese hätten wenig Verständnis gezeigt.
‚ Es gibt Bereiche
am Markt, wo auch
weiterhin und immer
richtige Tiroler Christbäume stehen werden.“
Robert Neuner
(Bergweih
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Der Geschäftsführer der
Bergweihnacht Innsbruck,
Robert Neuner, versucht zu
beschwichtigen. „Wir haben
nicht vor, nur mehr Bäume
aus Plastik zu verwenden“,
betont er. „Es gibt Bereiche
am Markt, wo auch weiter-
hin und immer richtige Tiroler Christbäume stehen werden.” In den engen Gassen
mache die Kunststoff-Alternative aber durchaus Sinn,
weil sie weniger Platz wegnehme. „Außerdem hat diese
den Vorteil, dass die Qualirät
über mehrere Monate gleichbleibend ist und wir sie auch
im kommenden Advent wieder verwenden können”, sagt
Neuner. „Die Lebensdauer
der Bäume beträgt 15 Jahre.”
Gerda Sailer überzeugen
alle diese Argumente nicht.
„Die Gebühr für den Stand
ist hoch. Und dann steht so
ein Plastikbaum davor”, sagt
sie. „Wenn die Dinger weiter
am Markt eingesetzt werden,
nehmen wir im kommenden
Jahr sicher nicht mehr teil.”
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