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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_11_29_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Soll der Kunststoff-Baum bleiben oder kann er weg?“, Seite 4
Pro & Contra- Plastiktannen am Innsbrucker Weihnachtsmarkt
Soll der Kunststoff-Baum
bleiben oder kann er weg?
eihnachten ist wie kaum ein
anderes Fest von Traditionen
geprägt. Ein Plastik-Christ-
baum - oft made in China — passt für viele
nicht in dieses Bild. Insofern sind die Klagen über die Kunststoff-Bäume am Innsbrucker Christkindlmarkt verständlich,
auch wenn diese ziemlich echt aussehen.
Der Hinweis auf die Öko-Bilanz offenbart
jedoch eine Scheuklappen-Mentalität, die
gerne an den Tag gelegt wird, wenn man
sich etwas schönreden will. Natürlich
schneidet ein echter Baum besser ab als
einer aus Kunststoff, der quer durch die
Welt gereist ist. Wer aber denkt während
eines Bestellvorgangs bei E-Commerce-
Giganten wie Amazon, Shein oder Temu
an das Transport- bzw. Plastikproblem?
Von den teils prekären Arbeitsbedingungen bei der Herstellung diverser Waren
ganz zu schweigen. PS: Nach 20 Jahren
weist der Plastikbaum dieselbe Öko-Bilanz wie ein echter auf. Sollte er so
oft zum Einsatz gekommen
sein, wäre er zumindest
kostengünstiger als das
Original.
Pro
Von Irene Rapp
ekünstelt ist ausnahmsweise
G nicht die Aufregung selbst, son-
dern der Grund dafür. Knapp 50
Plastikbäume haben die Organisatoren
des Christkindlmarktes in der Innsbrucker Altstadt heuer aufgestellt. Nun lässt
sich zwar über Geschmack vortrefflich
streiten, muss in diesem Fall aber gar
nicht sein. Denn neben der Ästhetik gibt
es noch einige andere gute Argumente,
die gegen die synthetischen Tannen
sprechen. Allen voran die Umweltbilanz.
Diese fällt bei natürlich gewachsenen
Deko-Elementen nämlich wesentlich
besser aus — wenn sie ein Öko-Siegel
haben und aus heimischen Wäldern oder
Kulturen stammen. Sogar Naturschützer
empfehlen: Wenn schon Baum, dann das
Original. Warum sich die Verantwortlichen in der Tiroler Landeshauptstadt
über solche Empfehlungen hinwegsetzen, vermag außer ihnen wohl keiner
zu sagen. Vor dem nächsten
Advent sollten sie sich
jedenfalls die Frage stellen:
Ist das aus Kunststoff? Falls
ja, dann kann es weg.
Contra
Von Benedikt Mair
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