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Jahr: 2023
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- S.22
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tirol.orf.at
„Immo-Übernahme nach Insolvenz wird Thema“, Seite online
1.12.2023
Immo-Übernahme nach Insolvenz wird Thema
Der Chef der Innsbrucker SPÖ Benjamin Plach hat am Donnerstag angeregt, eine Immo-
Übernahme der in die Insolvenz geschlitterte Signa Holding durch die Stadt zu prüfen.
Bürgermeister Georg Willi (Grüne) erklärte, man wolle „jedenfalls“ prüfen.
Online seit gestern, 13.04 Uhr (Update: gestern, 15.42 Uhr)
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Der Innsbrucker SPÖ-Stadtparteivorsitzende Benjamin Plach wittert in der Signa-Holding-
Insolvenz offenbar eine Chance für die Stadt. Innsbruck solle den „Ankauf von strategisch
wertvollen Immobilien aus der möglichen Insolvenzmasse“ prüfen. Im Visier hätte er sowohl
Büro- als auch Wohngebäude, gegenüber der APA sprach er etwa von Immobilien in der
zentral gelegenen Museumstraße. Das Kaufhaus Tyrol fand er aufgrund seiner „Dimension“
weniger interessant.
Schlüsselimmobilien der Signa
Die Stadt wähnte er dabei finanziell „durchaus in der Lage“, solche Ankäufe — auch etwa mit
Partnern wie dem Land Tirol oder in „anderen Kooperationen“ — zu stemmen. Doch es
müsse jetzt „schnell gehen“. „Es braucht aber ein seriöses Konzept, wie man diese
Immobilien langfristig bespielen und finanzieren kann“, sagte der SPÖ-Politiker. In der
Insolvenz der Signa-Dachgesellschaft sieht er „eine Chance“, „denn in ganz Innsbruck
besitzt die Signa Schlüssel-Immobilien“. Gleichzeitig räumte er jedoch ein, dass es sich bei
den Eigentümern oft um „verschachtelte Gesellschaftskonstrukte“ handle und noch nicht klar
sei, ob es bei der Insolvenz zu einem Dominoeffekt komme und auch die Signa-Töchter in
die Pleite rutschen.
Erworbene Gebäude könnten dem Gemeinwohl dienen
Plach übte in dem Zuge heftige Kritik an der Widmungspolitik der Stadt, diese habe nämlich
das „fragwürdige Geschäftsmodell von Benko & Co in den letzten Jahren gefördert. Nun soll
wieder einmal die Allgemeinheit die Rechnung für die Spekulation einzelner zahlen“. Er
forderte einen Widmungsstopp für frei finanzierte Wohnungen. Sollte die Stadt Immobilien
des Tiroler Immobilienunternehmers Rene Benko übernehmen, sei es „wirklich eine Ironie
der Geschichte“, wenn diese Gebäude dem Gemeinwohl dienen könnten, schließlich sei sein
Geschäftsmodell „das Treiben von Preisen am Markt” gewesen.
Insolvenzverwalter braucht Wochen für Übersicht
Indes ließ der Insolvenzverwalter der Signa Holding, der Anwalt Christof Stapf, am
Donnerstag wissen, dass er sich erst in einigen Wochen eine Einschätzung zutraue, ob der
Plan, die mit fünf Mrd. Euro verschuldete Firma zu sanieren, hält. „Bei der
Berichtstagsatzung am 19. Dezember wird sich eine Einschätzung treffen lassen, wie
realistisch der vorgelegte Finanzplan ist und ob ein Sanierungsplan erfüllt werden kann“,
erklärte Stapf am Donnerstag in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
Willi kann SPÖ-Vorschlag etwas abgewinnen
„Immer, wenn wir gerade im Zuge einer Insolvenz zu vertretbaren Preisen zu Immobilien
kommen, bin ich der Erste, der sagt: ‚Bitte Ja‘“, lieR Bürgermeister Willi deutliche Sympathien
für den Vorschlag des SPÖ-Stadtparteichefs durchklingen. Er habe es etwa „schade
gefunden“, dass es damals im Zuge des Verkaufs der Buwog-Wohnungen nicht gelungen
sei, seitens der Stadt diese Wohnungen zu kaufen.
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