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Jahr: 2023

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„Festwochen: Neuer Leiter will kürzere Opern“, Seite online
1.12.2023

Festwochen: Neuer Leiter will kürzere Opern

Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik läuten im kommenden Jahr eine neue
Ära ein. Der neue musikalische Leiter Ottavio Dantone will „Opernkürzungen“
vornehmen und „Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart“ bauen, so
Dantone am Donnerstag.

Unter dem Motto „Wohin kommen wir? Wohin gehen wir“ steht dabei im
Festivalzeitraum vom 21. Juli bis 30. August 2024 unter anderem die Oper „Cesare“
von Geminiano Giacomelli auf dem Programm. Auch diese Oper möchte Dantone
„befragen“ bzw. sie womöglich „kürzen“: „Man muss bei Partituren immer auch
zwischen den Zeilen lesen und sich einen interpretatorischen Spielraum
herausnehmen.“

Anpassung an die heutige Zeit

Wichtig sei es dabei vor allem „die Emotionen der damaligen Zeit ins Heute zu
übersetzen“, erklärte der Italiener seine künstlerische Programmatik. Dass sei eben
etwa durch die Reduzierung der Spieldauer möglich: „Damit gelingt eine Anpassung
an die heutigen Gegebenheiten.“ Unter Alessandro De Marchi, der die letzten 14
Jahre Intendant war, waren zum Teil sehr lange Opernaufführungen Usus gewesen.

Man müsse sich dennoch „nicht neu erfinden“, betonte Eva-Maria Sens, die das
Festival zusammen mit Dantone als künstlerische Direktorin leitet. „Aber wir haben
durchgelüftet und einiges neu sortiert“, erklärte sie. So stehen neue Formate am
Programm: „Es gibt künftig beispielsweise die Hörgeschichten und
Werkstattkonzerte.“ Altbewährtes werde aber fortgesetzt, wie etwa die kostenfreien
„Lunch-Konzerte“ oder das „Concerto Mobile“. Auch die „Barockoper-Jung“ steht
wieder — neben der zweiten großen Oper „Dido“ von Christoph Graupner — am
Spielplan: „In diesem Jahr kommt die Arianna von Georg Friedrich Händel zur
Aufführung.“

Stabile Finanzen bei den Festwochen

Als weiteren Fixpunkt will das Festwochen-Führungsduo zudem den „Cesti-
Wettbewerb“ beibehalten, bei dem junge Sängerinnen und Sänger um den Cesti-
Preis wetteifern. „Das hat auch den entscheidenden Vorteil, dass wir dann ein
großes Repertoire an Sängern haben, weil diese immer wieder gerne nach Innsbruck
zurückkehren“, meinte Dantone dazu leicht scherzhaft.

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