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Jahr: 2023

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Kurier

KURIER

„Wintereinbruch legte das Land lahm“, Seite 11

3.12.2023

Wintereinbruch legte das Land lahm

Wetter. Fast überall in Österreich hat es massiv geschneit. Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen waren
die Folge. In Niederösterreich erfror ein Mann am Heimweg von der Weihnachtsfeier

VON ANNA PERAZZOLO
UND MARKUS STROHMAYER

Schnee, Schnee und noch
mehr Schnee. Fast überall in
Österreich ist er am Samstag
— teils heftig — vom Himmel
gefallen. Ein Segen für Kinder, die gerne darin spielen,
und Katzen, die gerne darin
sitzen. Bei vielen anderen
war die Freude nicht so groß.
Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen waren die
Folge.

Besonders viele Haushalte, nämlich 26.000, waren
Samstagvormittag in Oberösterreich ohne Strom. Weitere
10.000 kamen gegen Mittag
in der Steiermark dazu. Im
Murtal war ein Baum auf eine
Hochspannungsleitung gestürzt, das Tal war „fast zur
Gänze finster“, sagte ein Sprecher der Energie Steiermark.

In Kärnten saßen zeitweise Familien in 4.000 Haushalten im Dunkeln und in Tirol
musste der Roppener Tunnel
auf der Inntalautobahn (A12)
wegen eines Stromausfalls
gesperrt werden.

Die Lage auf den Straßen
Bei den Stromausfällen blieb
es aber nicht. ARBO- und
OAMTC-Experten warnten
vor den Fahrverhältnissen.

Deutlicher wurde Hannes
Niedermayr vom _Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich: „Bitte vermeiden
Sie unnötige Fahrten mit dem
Auto!“ Die Einsatzkräfte seien schon „ziemlich gestresst.“
Allein in Oberösterreich
absolvierten 430 Feuerwehren von Mitternacht bis Samstagmittag über 790 Einsätze.
Einer dieser Einsätze wurde
zwei Feuerwehrmännern fast
zum Verhängnis. Die beiden
waren dabei, einen umgestürzten Baum von der Fahrbahn zu bringen, als ein weiterer Stamm brach und die
zwei Männer traf. Einer der
beiden wurde bereits wieder
aus dem Spital entlassen.
Zahlreiche Einsätze gab es
auch in der Steiermark. Über

100 Mal rückte die Feuerwehr
bis Samstagnachmittag aus.
Die Schäden hielten sich aber
in Grenzen. Eine Ausnahme
gab es in Oberndorf, wo ein
Baum auf einem Haus landete.

In Niederösterreich standen am Samstag Hunderte

DOMINIK SCHREIBER

Fahrzeugbergungen und
rund 70 Einsätze aufgrund
umgestürzter Bäume an. Zu
einem tragischen Vorfall ist es
außerdem im Waldviertel gekommen. Ein 57-Jähriger soll
auf dem Heimweg von einer
Weihnachtsfeier mit seinem

Pkw in einem Straßengraben
zwischen Kleingöttfritz und
Spielberg stecken geblieben
sein. Als er zu Fuß weitergehen wollte, erfror er. Die Landespolizeidirektion bestätigt
einen entsprechenden Artikel
der NÖN.

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APAJEXPA/ ERICH SPIESS

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In Tirol waren Ortsteile
abgeschnitten — betroffen waren unter anderem Gries am
Brenner und Vögelsberg; am
Flughafen Innsbruck kam es
zu Ausfällen. In Vorarlberg ist
es in der Nacht auf Samstag
zu einem Erdrutsch gekom-

JOHANNA KREID

men, der Teile der Ebniterstraße sowie den Parkplatz
des MNachtklubs „Conrad
Sohm“ verlegte. 91 Menschen
saßen daraufhin mehrere
Stunden in einem Lokal fest.

Zu Störungen kam es auch
auf den Autobahnen. Die Wiener Außenring Autobahn
(A 21) war den ganzen Nachmittag über in beide Richtungen gesperrt. Betroffen war
der Bereich zwischen den Knoten Steinhäusl und Vösendorf.
Mehrere Fahrzeuge waren
hängen geblieben. Nicht befahrbar war am Vormittag
auch die Westautobahn (A1)
bei Salzburg Nord und auf der
Brenner Autobahn gab es Behinderungen.

Auch in Kärnten kam es
zu groben Problemen: Die
Tauernautobahn (A10) und
die Südautobahn (A2) waren
abschnittsweise gesperrt. Auf
der Südautobahn gab es im
Bereich Villach Sperren. Von
Wolfsberg ostwärts war die
Autobahn gesperrt, es mussten Lkw und Autos abgeschleppt werden.

Kleinere Einsätze

Ruhiger ging es in Wien zu.
Die Berufsfeuerwehr sprach
von „kleineren Einsätzen“,

das Arbeitsaufkommen aber
überschaubar. Bei den Wie-

ner Linien kam es aufgrund
der Wetterlage zu verlängerten Intervallen auf 22 Buslinien. Zu Verzögerungen führten aber auch die Unfälle anderer _Verkehrsteilnehmer,
sagt ein Sprecher. „Die Autos
links und rechts unserer Fahrzeuge schlittern.“

Damit sollte es aber fast
vorbei sein. Heute, Sonntag,
lockert es auf und es wird vielerorts sonnig. Am längsten
halten sich letzte Schneeschauer vom Mostviertel bis
in die Schladming-Dachstein-
Region, heißt es bei der Zentralanstalt für Meteorologie.
Für den Westen wurde die
zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen. Wintersportler wurden zu äußerster
Vorsicht aufgerufen.