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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„IVB-Fahrplan: ‚Lieber ausgedünnt als ausgefallen‘“, Seite 22

IVB-Fahrplan: „Lieber
ausgedünnt als ausgefallen“

Personalprobleme zwingen die IVB, ab 10. Dezember einen reduzierten
Fahrplan zu fahren. Kritiker bezeichnen die Probleme als hausgemacht.

Von Renate Perktold

Innsbruck —- Die IVB ziehen
mit dem Fahrplanwechsel ab
10. Dezember die Reißleine:
„Die Situation ist mit September so kritisch geworden, dass
wir eine Entlastung für unsere
Fahrer brauchen. Lieber dünnen wir aus, als dass die Leute
an den Haltestellen stehen und
vergebens auf einen Bus warten, der dann nicht kommt“,
erklärt IVB-Chef Martin Baltes. Der Mangel zeichne sich
freilich seit Jahren ab, gibt der
IVB-Geschäftsführer zu.

„Wir haben seit 2018 mit
Maßnahmen reagiert, um
neues Personal zu rekrutieren. So hat sich beispielsweise
bewährt, dass neues Personal
bereits während der Ausbildung in einem Angestelltenverhältnis steht“, sagt Baltes,
der zu bedenken gibt, dass es
zweieinhalb bis drei Monate
dauert, bis Interessierte auch
dem Busbetrieb zur Verfügung
stehen.

Auch mit neuen Arbeitszeitmodellen, das vor allem Frauen oder Studierende ansprechen soll, versuchen die IVB,
dem Fahrermangel gegenzusteuern. „Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten steigt seit
Jahren kontinuierlich an, aber
die Stundenanzahl nicht“, erklärt Baltes das Problem. Weitere Maßnahmen waren die
Auslagerung von Fahrten an
Subunternehmer oder das
Aussetzen von Ticketkontrollen. Für Baltes steht fest, dass
das Unternehmen nicht auf
Dauer unter dieser Belastung
fahren kann. „Vom Angebot
her bewegen wir uns weiter

reduzierten Fahrplan auch als Chance an, mit mehr Kraft in den Öffi-Ausbau starten zu können.

auf hohem Niveau“, so der
IVB-Chef.
Mobilitätsstadträtin Uschi
Schwarzl will unterdessen auf
politischer Ebene an Stellschrauben drehen, um die
Lage für die Buslenker zu verbessern. Diskussionswürdig
sieht sie hier, dass man erst ab
21 Jahren Öffifahrer werden
kann. „Wir wollen das gerne
auf 19 Jahre herabsetzen, aber
dafür braucht es eine gesetzliche Grundlage“, sagt sie.
Kritik an der Ausdünnung
des Fahrplans kommt von
Seiten der SPÖ: GR Benjamin

——

Mobilitätsstadträtin und Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl und IVB-Geschäftsführer Martin Baltes sehen -den

Plach kritisiert, dass es schon
jetzt massive Kapazitätsprobleme auf den Linien 2, 5 und
R, die ab 10. Dezember im Ferienplan gefahren werden, gibt.
„Die Situation ist auch deshalb
unerträglich, weil Probleme
beim Personal durch schlechte Arbeitsbedingungen hausgemacht sind“, sagt Plach.
Evi Kofler von den Gewerkschaftlichen Linken solidarisiert sich mit dem Betriebsrat,
der schon seit Jahren mehr
Gehalt im Fahrdienst verlangt.
SPÖ-Stadträtin Elisabeth Mayr
bezweifelt außerdem, dass die

Fota: VB

Taktausdünnung, die bis Ende
März 2024 angesetzt ist, wieder abgeschafft werden kann.
Baltes ist zuversichtlich, dass
sich die Situation wieder entspannen wird. Auch Synergien mit dem VVT, wie etwa die
Neuschaffung der gemeinsam
finanzierten Linie M, würden
beide Unternehmen entlasten und den Öffibetrieb aufwerten. „Der größte Zuwachs
an Öffinutzern kommt von
Pendlern aus den Umlandgemeinden und davon profitieren auch die IVB“, ist sich
Schwarzl sicher.

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