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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_12_7_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Bessere Verteilung der Verkehrsbelastung dringend nötig“, Leserbrief,
Seite 32
Thema: Artikel „Belastung besser verteilen“, TT, 20.11.
ie offensichtlich in der
Heiliggeiststraße liegt
auch bei uns in der Reichenauer Straße die Wurzel des
Problems in einer früheren
Entscheidung der Stadtpolitik. Anstatt ein ausgewogenes
Verkehrskonzept umzusetzen, wurden Einzelinteressen
berücksichtigt und einseitig
der gesamte Verkehr in unser
Wohngebiet geleitet. Daher
können wir die dortigen Probleme gut nachvollziehen.
Die Interessensgemeinschaft Altpradl setzt sich bereits
jahrelang für eine Verkehrsberuhigung im Wohngebiet
Altpradl, insbesondere im
Umkreis von Bildungseinrichtungen, ein. Durch unser
Wohngebiet werden im kleinsten Raum vier Öffi-Linien mit
den höchsten Taktungen und
der ÖBB-Remisenverkehr geführt. Außerdem fungiert die
Reichenauer Straße als Ost-
West-Verbindung für den Individualverkehr sowie für die
Einsatzfahrzeuge in große,
bevölkerungsreiche Wohngebiete. Ein Blick auf die Lärmkarten der Tiroler Landesregierung unterstreicht unsere
Forderung, denn in unserem
Wohngebiet befinden sich mit
der Reichenauer Straße, der
Prinz-Eugen-Straße, der Andechsstraße und der Dreiheiligenstraße vier der am stärksten
belasteten reinen Wohnstraßen in Innsbruck.
Diese Straßen weisen den
höchsten erfassten Lärmpegel
über 75 Dezibel im Straßenverkehr im 24-h-Durchschnitt
auf! Auch die Nachtwerte sind
mit 65-70 Dezibel erschreckend hoch. Nur wenige Stra-
ßen in einem Wohngebiet liegen in dieser zweithöchsten
Lärmstufe. Seit Betriebsbeginn der Straßenbahnlinien 2
und 5 kommt noch der Straßenbahn-Lärm dazu, der bei
60-65 Dezibel im 24-h-Durchschnitt liegt. Statt beim Bau
der Straßenbahn mit Begleitmaßnahmen für eine Lärmreduzierung zu sorgen, hat der
Lärm durch die Straßenbahn,
die teils direkt an den Häusern vorbeiführt, etwa durch
die Entfernung der Parkplätze
noch zugenommen.
Gemäß dem Tiroler Raumordnungsgesetz sind Grundflächen als Bauland ohne zusätzliche Maßnahmen nicht
geeignet, wenn der Lärm im
Wohngebiet 50 Dezibel zwischen 6 und 19 Uhr, 45 Dezibel
zwischen 19 und 22 Uhr und 40
Dezibel zwischen 22 und 6 Uhr
übersteigt. Die Lärmpegel sind
Bessere Verteilung der
Verkehrsbelastung dringend nötig
so hoch, dass daher Neubauten direkt entlang dieser Straßen ohne zusätzliche Maßnahmen für den Schutz vor Lärm
nicht mehr genehmigt werden
dürften. Die Wohnqualität in
Teilen unseres Wohngebietes gilt bereits als wesentlich
beeinträchtigt. Wo bleiben da
die Maßnahmen für die bereits ansässige Wohnbevölkerung? Der Verkehr betrifft uns
alle und die Belastung muss
besser verteilt werden! In unserem Wohngebiet sind dringend Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung erforderlich.
Im ersten Schritt benötigt es
eine Reduzierung des Tempolimits. Zusätzlich bedarf es
mittelfristig einer Reduzierung
des Umwege- und Durchzugsverkehrs.
Lilian Schadler, Interessensgemeinschaft Altpradl, Innsbruck
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