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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_04_11_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Bäderbeirat gescheitert? Opposition fordert Aus“, Seite 4
Heiß geht"s in Tirol schier in jeder Debatte um die Hallenbad-Zukunft h
er. So auch in Innsbruck.
Foto: Falk
Bäderbeirat gescheitert?
Opposition fordert Aus
Kaum Abstimmung mit Zielen der Bäder-Studie, zu wenig
Richtlinien-Transparenz: Für die Grünen hat der Bäder-
beirat ausgedient
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck - Langsam, aber sicher schießen die Hallenbad-
Pläne im Land wie die sprichwörtlichen Schwammer] aus
dem Boden. Für Axams wurden sogar die Förderrichtlinien nach oben korrigiert, die
TT berichtete. Wenngleich
die 55 (statt 45) Prozent Zuschussleistung (zur maximal
förderbaren Gesamtprojektsumme von 30 Mio. €) künftig
für alle eingereichten Hallenbad-Neubauprojekte Geltung
haben werden. Am Donnerstag wurden auch erste (vage) Pläne aus Langkampfen
bekannt. Wörgl ist weiterhin
umstritten, wenngleich ein
‚ Der Bäderbeirat
hat leckgeschlagen.
Kein Wunder - es fehlt
an klaren Vorgaben und
Zielsetzungen.“
Petra Wohlfahrtstätter
(Landtagsabgeordnete, Grüne)
Standort im Umfeld auch landesseitig mehr als gewünscht
ist. Telfs und Innsbruck stehen auch vor dem Griff in den
75-Mio.-Bäder-Topf des Landes. So zumindest die Ankündigung in der letzten Sitzung
des Bäderbeirates Ende März.
Für die Opposition wirkt
all das ein wenig chaotisch,
wie Grünen-Landtagsabgeordnete Petra Wohlfahrtstätter bilanziert: „Im Bädertopf
geht es zu wie im Haifischbecken.“ Eine jede Gemeinde mit Bad wolle auf die Sanierungsmillionen zugreifen,
vergessen werde das Ziel,
dass die Millionen dort eingesetzt gehörten, wo „Schulklassen aktuell gar keine
(oder zu wenig) Schwimmmöglichkeit haben“. Nämlich gemäß Studie im Raum
Imst/Landeck, Axams und
Wörgl/Kufstein sowie in der
Landeshauptstadt. Für Wohlfahrtstätter liegt damit eines
auf der Hand: „Der Bäderbeirat hat ausgedient, das
Konstrukt ist gescheitert.
Die Landesregierung ist gefordert, die Kontrolle über
die Fördermillionen wieder
zurückzugewinnen.“
Wohlgemuth führt Gespräche
In eine ähnliche Kerbe hat
zuletzt auch der Telfer Bürgermeister Christian Härting
geschlagen. Er kritisiert vor
allem das im Bäderbeirat für
den Förder-Zuschlag praktizierte Prinzip „first come,
first serve“, also: Wer zuerst
kommt, mahlt zuerst. Derart
wäre der Bädertopf schneller
Ohne Prioritätensetzung geleert, als allen lieb sein könne,
so Härting.
Eine Botschaft, die beim
für Sport zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreter
Philip Wohlgemuth (SP) angekommen zu sein scheint. Auf
TT-Anfrage verweist er hinsichtlich der Prioritätenreihung eingereichter und noch
einzureichender Projekte darauf, bereits Gespräche geführt
zu haben: „Wir werden die im
Bäderbeirat vorgebrachten
Anliegen mit der betrauten
Abteilung rücksprechen und
in der kommenden Sitzung
über die weitere Vorgehensweise beraten und entscheiden.“ Einen Termin für den
nächsten Bäderbeirat gibt es
indes noch nicht.
Noch vor Beirats- und
Topf-Einrichtung hat auch
der Fügener Bürgermeister
und Landtags-Vizepräsident
Dominik Mainusch seine Gemeinde als neuen Hallenbad-
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. Doch 50-Meter-Becken in Innsbruck?
Standort ins Spiel gebracht.
Sein Angebot stehe noch, sei
aber realistischerweise mit
dem derzeitigen Förderregime „nicht in Einklang zu
bringen“, sagt Mainusch.
Man sei aber auch nicht erste
Wahl beim Standort. Der Forderung der Grünen nach einem Regime-Wechsel im Bäder-Topf kann Mainusch ad
hoc nichts abgewinnen. Man
solle die ersten Projekte abwarten und dann evaluieren.
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„ Wir werden die im
Bäderbeirat vorgebrachten Anliegen mit
der betrauten Abteilung
rücksprechen.“
Philip Wohlgemuth
(Landeshauptmann-Stv.; SP)
Mainusch mahnt aber doch
ein, dass im Beirat jenen Projekten der Vorzug zu geben
sei, deren Standort laut Studie
den höh Bedarf aufwei
„Das Ziel muss ein flächendeckendes Angebot sein.“
Apropos Angebot: Für Innsbruck verdichten sich die Anzeichen, dass IKB und Stadt
für Sanierung oder Neubau
des Sporthallenbads Hötting-
Au auch eine Variante inklusive eines 50-Meter-Wettkampfbeckens in Planung
haben sollen. Wenn, dann
würde selbiges von Seiten des
Landes „voll unterstützt“, sagt
Wohlgemuth: „Wir warten die
Pläne der IKB ab.“ Aber auch
ein zweites 25-Meter-Becken
würde (wie auch eine Sanierung) im Fall des Falles wie
gehabt geprüft.