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Tiroler Tageszeitung

„Bin kein verkappter Grüner“, Seite 19

Helmut Reichholf tritt bei der Innsbruck-Wahl im April 2024 als Bürgermeisterkandidat mit einem parteifreien Bündnis an.

Foto: Lebi

„Bin kein
verkappter
Grüner“

Der Innsbrucker Unternehmer
Helmut Reichholf will mit einer
neuen Liste Nicht-Wähler und
Politik-Verdrossene ansprechen.

Von Denise Daum

Innsbruck - Nicht mehr kommentieren, sondern kandidieren und schließlich auch
regieren — das ist das Motto
von Helmut Reichholf. Bei
der Innsbruck-Wahl im April
2024 will der 55-Jährige als
Bürgermeisterkandidat mit
einer neuen Liste antreten.
Reichholf, Inhaber des Geschäfts „Robin Book“ in der
Maria-Theresien-Straße, sitzt
zwar auf einem Ticket der
Grünen im Bezirksausschuss
der Wirtschaftskammer, ist
selbst aber kein Parteimitglied. Seine Liste sei völlig unabhängig und frei von Parteizwängen, betont Reichholf.

Politisch will er sich nicht
einordnen lassen - „bin kein
verkappter Grüner“ —- und
auch zu Streitfragen wie etwa Tempo 30 im Stadtgebiet
positioniert sich Reichholf
(noch) nicht. Was bekommt
der Wähler also mit der neuen Liste? „Wir möchten auf
Fakten basierend entscheiden und die Bevölkerung
mitnehmen.“ Wichtig sei ein
stets wertschätzender Umgang miteinander.

Großes Wählerpotenzial
ortet Reichholf in den fast 50
Prozent, die bei den Wahlen
2018 zu Hause geblieben sind,

und bei all jenen, die sich einen Paradigmenwechsel
wünschen. „Das herrschende politische System in Innsbruck hat dazu geführt, dass
sich viele mit Grauen abwenden“, sagt Reichholf. Deshalb
gestalte sich auch die Suche
nach weiteren Kandidaten
nicht ganz einfach. Vor allem
Frauen und junge Menschen
wollten sich dem „vergifteten
Klima“ nicht aussetzen.

Die neu eingeführte 4-Prozent-Hürde für den Einzug
in den Gemeinderat stellt für
Helmut Reichholf kein Hindernis dar. Sein Ziel ist ambitioniert: „51 Prozent wären
eine feine Sache.“ Und natürlich der Bürgermeistersessel.

Alles offen bei
„Lebenswertes Innsbruck“

Ob die von den Grünen abgespaltene Liste „Lebenswertes Innsbruck“ im April 2024
am Stimmzettel stehen wird,
ist noch offen. Laut Mitglied
Thomas Lechleitner ist alles
möglich: von einer Kandidatur über einen Zusammenschluss mit einer anderen
Fraktion bis hin zum Ende
der politischen Tätigkeit.

Helmut Buchacher (ehemals SPÖ) will übrigens am
Freitag Details zu seiner Kandidatur bekannt geben.

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