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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_12_15_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„„Kein Vertrauen mehr“: Anzengruber verliert Amt“, Seite 21
Von Denise Daum
IInnsbruck — Auch wenn es
sich im Vorfeld abgezeichnet
hatte, erwischte es Vizebürgermeister Johannes Anzengruber am Donnerstagabend
dann doch eiskalt. Vier Monate vor der regulären Wahl
wählte ihn der Innsbrucker
Gemeinderat mit 23 zu 16
Stimmen ab,. Für die Abwahl
sprachen sich OÖVP, FPO, Für
Innsbruck, Gerechtes Innsbruck, Irene Heisz, Renate
Krammer-Stark und Marcela
Duftner aus.
Eingebracht hat den Abwahlantrag ÖVP-Ersatzgemeinderat Dominik Berloffa. Johannes Anzengruber
und Gemeinderätin Mariella
Lutz wurden aus der Partei
ausgeschlossen, nachdem
sie bekannt gegeben haben, mit einer eigenen Liste („JA — jetzt Innsbruck”)
bei der Gemeinderatswahl
im April 2024 anzutreten.
Als Gründe für die Abwahl
Anzengrubers brachte Berloffa die Vorgänge rund um
tausendfach verschenkte Erlebniscards und die „Innsbruck gemeinsam”-App vor.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts
der Vorteilszuwendung und
Vorteilsannahme gegen Anzengruber. Angesichts der Ermittlungen wäre es „sauber
gewesen“, dass Anzengruber
von sich aus zurücktritt, sagt
Berloffa,
Anzengruber selbst betonte,
dass er stets beste Arbeit — frei
von taktischen Spielchen —
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Der als VIMgem am Johannes Anmngußbr sitzt für den Rest der Periode als einfacher Gemein-
derat neben Marieila Lutz (beide ehemals VP, jetzt „JA - Jetzt Innsbruck).
geleistet habe. Die Begründung für seine Abwahl nennt
er „unsauber und untergriffig“ und verweist auf die
noch laufende Ermittlung.
„Noch bevor es Ergebnisse
gibt, möchtet ihr mich verurteilen.“ Die Abwahl erfolge nur „aus parteitaktischen
Gründen“.
Der grüne Klubobmann
Dejan Lukovic räumte ein,
dass die Vorgänge rund um
die „Erlebniscards“ und
die „Innsbruck-App“ eine
„schiefe Optik haben“. Das
allein reiche den Grünen allerdings nicht für eine Abwahl. Für Irene Heisz ist es
mehr als eine schiefe Optik:
„Geschenke anzunehmen
und weiterzuschenken — das
ist zutiefst unanständig”,
betonte Heisz. „Ich vertraue
Johannes Anzengruber nicht
mehr.“ Gleiches ist von Vizebürgermeister Markus Lassenberger (FPÖ) zu hören:
„Er hat auch keine Handschlagqualität mehr“, betonte Lassenberger.
Mit der Abwahl verliert
Johannes Anzengruber seine Ressorts und den Sitz im
Stadtsenat. Bis zum Ende
der Periode bleibt er einfacher Gemeinderat. Die ÖVP
entsendet den langjährigen Stadtpolitiker Andreas
Wanker in den Stadtsenat.
„Kein Vertrauen mehr“:
Anzengruber verliert Amt
Der Innsbrucker Gemeinderat hat Johannes Anzengruber als Vizebürgermeister abgewählt. Andreas Wanker (VP) folgt als Stadtrat nach.
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Im Jänner soll Wanker zum
Vizebürgermeister gewählt
werden.
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