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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Jugendticket um 19.60 Euro muss aufs Abstellgleis‘, Seite 23

Jugendticket um 19,60 Euro muss aufs Abstellgleis

Stadt Innsbruck erzielt in Jahresrechnung für 2024 operatives Plus. Bürgermeister Anzengruber übt scharfe Kritik Richtung Bund.

Innsbruck — Es war eine gemischte Botschaft, die Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) gestern
aussandte, als er mit Finanzdirektor Martin Rupprechter
den Entwurf des Rechnungsabschlusses für das Jahr 2024
präsentierte.

, Wir wollen nicht
stagnieren, sondern investieren - auch

in den Folgejahren.“

Johannes Anzengruber (Bürgermeister und Finanzreferent)

Mit der Jahresrechnung
selbst zeigte sich Anzengruber sehr zufrieden, sprach gar
von einem „Ostergeschenk“:
Die Stadt hat im Vorjahr ope-

rativ ein Plus von 8,4 Mio.
Euro erzielt und dabei um
7,2 Mio. Euro weniger ausgegeben als budgetiert - „dank
Budgetstrenge und ordentlichem Management“, wie
Anzengruber meinte.

Zugleich verwies er darauf,
dass die Stadt das Investitionsvolumen 2024 trotz Rezession
auf 70 Mio. Euro gesteigert
habe. „Wir wollen nicht stagnieren, sondern investieren.“

Bei Darlehensaufnahmen
von 20 Mio. Euro im Vorjahr (deutlich weniger als ursprünglich geplant) und Tilgungen von 7 Mio. ist der
städtische Schuldenstand mit
Jahresende 2024 auf 171,7
Mio. Euro gestiegen.

Was die österreichweit prekäre Finanzlage angeht, sparte

Anzengruber nicht mit Kritik: Auf Bund und Land sei im
Hinblick auf ihre Haushalte
und die Rezession „kaum noch
Verlass“. Zum einen bekämen
die Gemeinden weniger Abgabenertragsanteile vom Bund

— Innsbruck traf es heuer bislang mit einem Minus von 3
Mio. Euro. Zum anderen würden den Kommunen „immer
mehr Aufgaben übertragen,
für die wir nicht zuständig
sind“, von Kinderbildung und

-betreuung bis Gesundheit.
Als Reaktion kündigte Anzengruber auf Stadtebene eine
Reihe von Maßnahmen an,
darunter eine „Organisationsreform“ bei den städtischen
Beteiligungen, um Einspa-

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Sinkende Abgabenertragsanteile des Bundes machen den Kommunen zu schaffen - das gilt auch für Innsbruck. Foto: Böhm

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rungspotenziale zu heben. Bei
Stellennachbesetzungen wolle
er „mit Fingerspitzengefühl“
einsparen, etwa mithilfe der
Digitalisierung.

Und auch ein Prestigeprojekt der Dreierkoalition wird
aufgeschoben, nämlich das
anvisierte tirolweit gültige
Klimaticket um 19,60 Euro für
alle InnsbruckerInnen bis 18
Jahre. Die Stadt würde hier die
Aufzahlung auf den regulären
Preis von 99,80 Euro übernehmen. Das ist laut Anzengruber
erst einmal „on hold“.

Dass es bei den städtischen
Gebühren weitere Erhöhungen geben könnte, schloss er
auf Nachfrage nicht dezidiert
aus - das hänge davon ab,
wie weit die Ertragsanteile des
Bundes noch sinken. (md)