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Tiroler Tageszeitung

„Sichere Bleibe auch im Sommer?“, Seite 23

Sichere Bleibe auch im Sommer?

Bisher war die Notschlafstelle in der Innsbrucker Richard-Berger-Straße über den Winter geöffnet. Nun
wird ein Ganzjahresbetrieb angestrebt. Landesrätin Eva Pawlata bereitet die nötige Ausschreibung vor.

Von Michael Domanig

Innsbruck — Die Winternotschlafstelle für obdachlose
Menschen in der Richard-
Berger-Straße - die vom Roten
Kreuz Innsbruck im Auftrag
des Landes Tirol betrieben
und von der Stadt mitfinanziert wird - schließt ihre Pforten planmäßig mit 30. April.
Die Stadt setzt sich nun jedoch dafür ein, dass die Einrichtung, zuletzt auf 26 Plätze
aufgestockt, im Ganzjahresbetrieb weitergeführt wird.

Vorgriff auf neuen Standort

„Die Anregung kam aus dem
Kreis der Klienten und Betreuer“, sagt Sozialreferent Georg
Willi (Grüne). „Die Notschlafstelle ist jede Nacht voll.“ Zugleich biete die Einrichtung
verglichen mit jener der Tiroler Sozialen Dienste am Schusterbergweg (die ganzjährig ist)
Vorteile in Bezug auf Platz und
Sanitäreinrichtungen.

Die Stadt würde dem Land
das Grundstück für eine ganzjährige Nutzung überlassen
und auch ihren 35-%-Anteil
an den (Mehr-)Kosten übernehmen, sagt Willi, der sich
mit Bürgermeister Johannes
Anzengruber (JA) an Soziallandesrätin Eva Pawlata (SPÖ)
gewandt hat. Es geht um eine
Übergangslösung: In der neu-

en Rotkreuz-Zentrale, die am
Sillufer entsteht, hat sich das
Rote Kreuz Innsbruck (RKI)
zur Errichtung von Räumen
für eine ganzjährige Notschlafstelle verpflichtet. Diese werden laut RKI aber erst
im Winter 2027/28 bereitste-

le d

hen. Ziel sei ein ganzjähriges
Angebot bereits am Standort
Richard-Berger-Straße, erklärt
Willi, quasi als „Vorgriff“.

Für den Weiterbetrieb
braucht es neben der Finanzierung freilich auch eine
Ausschreibung. „Ich habe
das Land ersucht, ob die Notschlafstelle auch während der
Ausschreibungsphase weiterlaufen kann“, so Willi.

Kein nahtloser Übergang

„Grundsätzlich wird der ganzjährige Betrieb auch seitens
des Landes positiv beurteilt“,
heißt es aus dem Büro Pawlatas. Durch die begrenzte Platzanzahl sei am Standort eine
engmaschigere Betreuung
möglich, sodass besonders
vulnerable Personen hier einen Platz finden sollen.

„Ich habe die Verwaltung
bereits mit der Vorbereitung
der Ausschreibung beauftragt,

es Roten Kreuzes geöffnet. Danach soll sie so bald wie möglich ganzjährig wieder aufsperren. Fotos: Springer, Rotes Kreuz

E
z
S
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K3

‚ Erklärtes Ziel ist
immer, dass die
Menschen schnellstmöglich am Wohnungsmarkt

Fuß fassen können.“

Eva Pawlata
(Soziallandesrätin)

sodass die Notschlafstelle
schnellstmöglich wieder geöffnet werden kann“, erklärt
Pawlata. Ein Weiterführen
während der Ausschreibung
„würde den offenen Ausgang
einer solchen allerdings kon-

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terkarieren, weshalb die Winternotschlafstelle wie geplant
geschlossen wird“. Der Betrieb
solle aber „so rasch wie möglich wieder aufgenommen
werden und in weiterer Folge
ganzjährig erfolgen“.

Das Rote Kreuz Innsbruck
sei ebenfalls sehr an einer
Ganzjahresnotschlafstelle interessiert, betont Geschäftsführerin Alexandra Tanda.
Der Bedarf sei so groß, „dass
wir leider auch Menschen abweisen müssen“. Sie ist daher
froh, dass der jetzige Standort
bis zur Eröffnung der neuen
Räume am Sillufer weiter genützt werden kann.

Die KPÖ begrüßt die geplante ganzjährige Öffnung,
die sie selbst per Antrag im
Gemeinderat eingefordert
hat. „Stadt- und Landesregierung kommen endlich ihrer
Verantwortung nach“, meint
Klubobfrau Pia Tomedi.