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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Scooter in der Stadt: Es braucht dringend Verbesserungen“,
(Leserbrief) Seite 18

Scooter in der Stadt: Es braucht
dringend Verbesserungen

Thema: Diskussion über Abstellzonen für E-Scooter und Unfälle. Artikel „Helmpflicht ‚absolut
wünschenswert‘“, TT, 8.4.

Ils langjähriger Kritiker

von Leih-Scootern dokumentiere ich seit mehr als
einem Jahr systematisch die
damit verbundenen Probleme
in Innsbruck. Die anhaltende Ignoranz der zuständigen
Stellen gegenüber dokumentierten Verstößen sowie die
systematische Missachtung
von Bürgerinteressen veranlassen mich, diesen Missstand
öffentlich zu adressieren. Seit
Beginn meiner Initiative wurden über 1000 Fälle illegal
abgestellter Leih-E-Scooter
auf Gehwegen, Zebrastreifen
und Blindenleitsystemen akribisch dokumentiert. Trotz

wiederholter Beschwerden
über die städtische Plattform
„Bürgermeldungen“, in der
Facebookgruppe „Parking E-
Scooter” und direkter Kommunikation mit der zuständigen Stadträtin Mariella Lutz
beschränken sich die Reaktionen auf nichtssagende Standardantworten. Vier Nachfassschreiben mit konkreten
Forderungen nach zusätzlichen Abstellzonen im Bereich
um die Andechsstraße blieben
bisher unbeantwortet.

Die Folgen dieser Untätigkeit sind für vulnerable
Gruppen gravierend: Blinde
und sehbehinderte Personen
müssen täglich Hindernisse
umgehen, die ihre Leitstreifen
blockieren. Rollstuhlfahrende, Gehbehinderte und Eltern
mit Kinderwagen werden zur

Umnutzung der Fahrbahn
gezwungen. Leider führen
sämtliche Meldungen an die
Verleiher lediglich zu automatisierten Antworten, ohne
dass Abhilfe geschaffen wird.

Die Praxis, Bürgerbeschwerden mit dem Verweis auf „Weiterleitung an Betreiber“ abzuspeisen, ist meines Erachtens
inakzeptabel. Es drängt sich
die Frage auf, ob die Vergabe
von Betriebslizenzen ohne infrastrukturelle Planung (wie
z.B. bei Buslinien) bewusst in
Kauf genommen wird.

Zahlreiche Missstände haben in mehreren europäischen Metropolen zu Verboten geführt.

Die Lösung erfordert unverzügliche Maßnahmen:
1. Sofortige Einrichtung von
Abstellzonen in kritischen Be-

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reichen, analog zur Planung
von Bus-Haltestellen. 2. Strafrechtliche Verfolgung der Betreiber bei Nichteinhaltung
der Abstellvorgaben, inklusive hoher Bußgelder. 3. Regelmäßige Kontrollen durch
die Polizei, um Falschparken konsequent zu ahnden.
4. Transparenzoffensive über
die Vergabe von Lizenzen und
etwaige finanzielle Vereinbarungen mit Betreibern.
Private Scooter-Besitzer demonstrieren, dass verantwortungsvolles Abstellen möglich ist. Die aktuelle Praxis der
Leihfirmen hingegen gefährdet die öffentliche Sicherheit
und diskreditiert die Kompetenz der Stadtverwaltung.

Norbert Haigermoser
6020 Innsbruck