Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_04_13_Presse_OCR

- S.3

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2025_04_13_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2025
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Liste Tursky schießt sich ein Eigentor“, Seite 6+7
13.4.2025

Liste Tursky schießt 51ch ein E1gentor

Das „Neue Innsbruck/Liste Tursky“
kritisiert Auftritte von politischen
Parteien bei Innsbrucker Messen.

Doch der Schuss geht politisch
gehörig nach hinten los.

Von Peter Nindler

Innsbruck —- Die politische Geschichte ist für
die Erzählung nicht ganz
unwichtig. Nein, nicht
die krachende Niederlage vor einem Jahr bei der
Innsbrucker Gemeinderatswahl, bei der sich das
bürgerliche Bündnis „Das
Neue Innsbruck/Liste Florian Tursky“ mit mageren
vier Mandaten begnügen
musste. Vielmehr geht es
um die tragenden Säulen
der Gruppierung. Vor allem um den ÖVP-Seniorenbund.

Denn vor eineinhalb
Jahren haben sich „Für
Innsbruck“ der ehemaligen Bürgermeisterin
Christine Oppitz-Plörer,
die Innsbrucker ÖVP und
eben der ÖVP-Seniorenbund zum „Neuen Innsbruck“ zusammengeschlossen. Nach der Wahl
im Frühjahr 2024 begann
das Lecken der politischen
Wunden. Im Schatten der
neuen Stadtkoalition von
Bürgermeister Johannes
Anzengruber, den Grünen

und der SPÖ versucht das
Bündnis ohne den inzwischen abgedankten ehemaligen Bürgermeisterkandidaten Florian Tursky
Fuß zu fassen. Nicht immer ganz geschickt, wie es
jüngst mit einer Anfrage
im Innsbrucker Gemeinderat bewiesen hat.

‚ ‚ Der politische

Stil des Neuen
Innsbruck bzw. der
Stadt-ÖVP grenzt
schon fast an Bösartigkeit.“

Gebi Mair/Grüne
(Klubobmann)

Darin kritisiert das
„Neue Innsbruck“ einen
„politischen Messestand“
bei der Innsbrucker Messe. Konkret zielen sie auf
die Grünen, die bei der
Frühjahrs- und Nachhaltigkeitsmesse einen Infostand hatten. Darf denn
so etwas sein?

„Dies sorgt für Verwunderung, da politische
Parteien in der Vergan-

genheit dazu angehalten
wurden, die Messe nicht
für Wahlkampfzwecke zu
nutzen“, empörten sich
Oppitz-Plörer und Co.
Doch damit nicht genug:
Die Stadtregierung wurde
ebenfalls gefragt, wie sie
„die potenzielle Gefahr
einer politischen Instrumentalisierung von Publikumsmessen“ als Miteigentümerin der Congress
und Messe Innsbruck
bewerte. Und politische
Wehleidigkeit schwingt
in der Anfrage genauso
mit — doch die ist mitunter
ein schlechter Ratgeber.
„Wurden auch anderen
politischen Parteien Möglichkeiten zur Präsentation eingeräumt?“

Dieser politische Sturmlauf ging allerdings in die
falsche Richtung und
endete mit einem klassischen Eigentor. Denn
just der VP-Seniorenbund
bzw. die Stadt-ÖVP als Teil
des „Neuen Innsbruck“
lässt sich nämlich Jahr für
Jahr bei einer der beliebtesten Messen feiern: bei
der SenAktiv im November. Wie resümierte doch
Seniorenbundchefin und
Ex-Landesrätin Patrizia
Zoller-Frischauf treffend
im November 2024: „Für
den Seniorenbund ist es
sehr wichtig, bei der Sen-
Aktiv dabei zu sein. Hier
treffen sich Mitglieder
und Interessierte, die sich

[

ZCHTIROLER
|_SENIORENBUND

Präsentation der

Was der ÖVP-Seniorenbund (Bild oben) als Teil des „Neuen lnnsbmck" seit Jahren bei Messen, wie der

SenAktiv, praktiziert, wird jetzt bei den Grünen kritisiert. Eben vom „Neuen Innsbruck“.

über die Angebote des
Seniorenbunds informieren.“

Was also für die ÖVP
selbstverständlich ist, dürfen die anderen Parteien
offenbar nicht. Der grüne Klubchef im Landtag
Gebi Mair wundert sich
über den Stil des „Neuen
Innsbruck“, Diese Art der

Seite 3 von 5

Politik, „die fast schon an
Bösartigkeit grenzt“, würde die Bevölkerung jedenfalls ablehnen. „Die Rechnung bekam das Bündnis
eh präsentiert.“ Was haben die Grünen auf ihrem
Messestand präsentiert?
„Es ging um eines unserer Kernthemen, eben
um Nachhaltigkeit. Aber

Fotos: Grüne, Congress

auch um die Auswirkungen des Klimawandels auf
die Gletscher.“ Dass sich
plötzlich das „Neue Innsbruck“ bzw. die ÖVP über
den grünen Infostand beschwere, obwohl ihr Seniorenbund seit Jahren bei
der SenAktiv werbe, „ist
an Scheinheiligkeit nicht
mehr zu überbieten“.