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Tiroler Tageszeitung

„U-Ausschuss: Ladung wird zur Polit-Posse“, Seite 3

Dezent geht anders: Benkos Villa in Igis hat lange vor dem Niedergang
seines Firmen-Geflechts für Aufregung gesorgt.

U-Ausschuss:
Ladung wird
zur Polit-Posse

Welche Aufklärung können Willi und
Oppitz-Plörer in Wien zur Benko-
Causa liefern? Viel, ist zumindest die FP
überzeugt. Schwarz-Grün im Wahl-Clinch.

Innsbruck —- Vorerst bleibt
Christine Oppitz-Plörer gelassen: „Mir liegt noch keine
Ladung vor.“ Und infolgedessen könne sie derzeit auch
keine Stellungnahme hierzu
abgeben. Dass die ehemalige
Innsbrucker Bürgermeisterin
und nunmehrige Wirtschafts-
Stadträtin in Bälde vor dem
COFAG-U-Ausschuss in Wien
aussagen solle, habe sie aus
der TT erfahren. Wie berichtet, wollen die NEOS Oppitz-
Plörer laden. Sie erhoffen sich
Auskunft und Aufklärung zu

Fota: Letl

‚ Oppitz-Plörer muss

um die Person Benko und die Entstehung
seinen Firmenimperiums
einiges wissen.“

Markus Abwerzger
(FP-Landesparteichef)

gewerbsrechtlichen Fragen
rund um die Benko-Villa im
Innsbrucker Stadtteil Igls.
Im Vordergrund steht hier
die Frage, ob die Villa überwiegend privat oder eben
als Hotel genutzt worden ist.
Zuletzt hatte sich die Republik im Grundbuch ein Pfandrecht vormerken lassen. Es
soll um 12 Mio. € an offenen
Abgaben gehen, welche Benkos Schlosshotel-Firma angehäuft haben soll. Das wird
jedoch bestritten.

Die VP wiederum will Innsbrucks Bürgermeister Georg
Willi (Grüne) laden. Dieser
ortet vielmehr bei Oppitz-
Plörer mehr Wissen um die
Genese des Benko-Baus im

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Nobelvorort der Landeshauptstadt. Dass just die
NEOS Oppitz-Plörer nach
Wien zitieren, sorgt magistratsintern für Verwunderung.

Mit Willi und Oppitz-Plörer
im U-Ausschuss werden zentrale Player des anlaufenden
Innsbrucker Gemeinderatswahlkampfes in Wien aufschlagen. Staatssekretär und
BM-Kandidat Florian Tursky
hält es auf TT-Anfrage jedenfalls nicht klug, selbigen in
Wien auszufechten. Das wirft
ihm aber der grüne Klubob-

‚ ‚ Tursky geht es nur
um sein eigenes

Vorankommen, wenn

er versucht, den Inns-

brucker Wahlkampf auf

Bundesebene im U-Aus-

schuss zu führen.“

Dejan Lukovic
(Grünen-Klubobmann)

‚ Es ist sicherlich

nicht sinnvoll, den
Innsbrucker Wahlkampf
im Wiener U-Ausschuss
zu führen.“

Florlan Tursky
(Bürgermeisterkandidat)

mann Dejan Lukovic vor.

Der lachende Dritte könnte
am Ende auch in Innsbruck
die FP sein. Landesobmann
Markus Abwerzger befürwortet jedenfalls die Ladungen für den U-Ausschuss.
Oppitz-Plörer sei „das längstamtierende Mitglied des
Stadtsenats — sie muss um die
Person Benko und die Entstehung seines Firmenimperiums einiges wissen“. Aber
auch Willis Aussagen seien
relevant, spielt Abwerzger auf
den Villen-Bau in Willis Amtszeit an. In Summe, so warnt
Abwerzger aber, dürften „U-
Ausschüsse rein gar nichts
mit Gemeinderatswahlen zu
tun haben“. (mami)