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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Tursky will IKB umwandeln und Tiwag zurückdrängen“, Seite 4

Tursky will IKB umwandeln
und Tiwag zurückdrängen

Innsbrucker Kommunalbetriebe sollen Gesellschaft werden und Strompreis selbst festlegen. Debatte um Dauer der Verträge von Tiwag-Chefs.

Von Peter Nindler

Innsbruck — Die Diskussion
um den Landesenergieversorger Tiwag, der 49,99 Prozent der Aktien an den Innsbrucker Kommunalbetrieben
(IKB) hält, ist um eine Facette
reicher. Und erfasst den Gemeinderatswahlkampf in der
Landeshauptstadt. Als Mehrheitseigentümerin der IKB
fungiert die Stadt Innsbruck,
über entsprechende Syndikatsverträge bestimmt die
Tiwag jedoch den Vertrieb
und Preis des Innsbrucker
Stroms. Der Strompreis ist an
jenen der Tiwag gekoppelt.
Damit soll in Zukunft allerdings Schluss sein.

Innsbrucks ÖVP-Chef und
Bürgermeisterkandidat Florian Tursky begrüßt die strukturellen Maßnahmen von
Landeshauptmann Anton
Mattle (VP) bei der Tiwag.
„Nun müssen wir auch bei
den IKB handeln“, prescht
der Digitalisierungsstaatssekretär gegenüber der TT vor.
Er spricht von Knebelverträgen mit der Tiwag. Sollte er
zum Bürgermeister gewählt
werden, möchte Tursky sie
auflösen. „Als Innsbrucker
wollen wir den Strompreis
in unserem Unternehmen
selbst festlegen, um der Bevölkerung damit unter die
Arme greifen zu können.“
Zudem macht es dann auch
Sinn, die IKB in eine GmbH
umzuwandeln.

Außerhalb des Aktienrechts ergibt das für Tursky
mehr Möglichkeiten, um den
Strompreis und die Gewinnverwendung zu gestalten.
„Als Innsbrucker ist es mir
wichtig, dass die IKB-Divi-

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f

——

Die Zukunft der Innsbrucker Kommunalbetriebe wird jetzt offenbar auch Wahlkampfthema.

dende zukünftig nicht als
Cashcow an die Tiwag fließt,
sondern direkt den InnsbruckerInnen zugutekommt.“

Verhandeln müsste die
Stadt das dann mit dem
Land Tirol, dem Eigentümer der Tiwag. Pikantes Detail am Rande: Bevor Tursky
auf das Wiener Politparkett
gewechselt ist, war er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Landesenergieversorgers.

Dort sorgt die Ausschreibung der Funktion des Vorstandsvorsitzenden Erich
Entstrasser und von Energie-
Vorstand Thomas Gasser für
Spekulationen. Schließlich
laufen ihre Verträge noch bis
Ende 2025, Mitte des Jahres
soll die neue Vorstandsriege
fixiert werden. Gasser wird
sich wieder bewerben, Entstrasser will offensichtlich
Mitte des kommenden Jahres vorzeitig ausscheiden.
Der Vertrag von Technik-

Foro: Böhm

Wir müssen bei
den IKB handeln.
Ich möchte ein Ende des

Knebelvertrags mit der
Tiwag herbeiführen.“

Florian Tursky/ÖVP
(Staatssekretär)

Vorstand Alexander Speckle
ist noch aufrecht.

Wird es zwischenzeitlich
vielleicht mehr als drei Tiwag-Chefs geben? Schnellschüsse verneint Landeshauptmann Anton Mattle,
vielmehr stehe er für eine se-

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Fotrn: Falk

riöse und professionelle Neuaufstellung der Tiwag. „Laufende Dienstnehmerverträge
werden eingehalten und wir
garantieren dem oder der
Neuen auch eine Einarbeitungszeit.“ Mattle kündigt
an, dass bis zum Sommer
feststehen werde, mit welchem Kopf die Tiwag in die
Zukunft geht. „Mit neuen
Köpfen im Unternehmen ergeben sich auch unmittelbar
neue Wege“, verweist LH Anton Mattle bei potenziellen
neuen Vorständen auf die
Kündigungsfristen von bestehenden Dienstverträgen.
„Sobald diese in das Unternehmen einsteigen, werden
sie aber unmittelbar Verantwortung übernehmen.“

Um zurück zu den Kommunalbetrieben zu kommen: IKB-Vorstand Thomas
Pühringer wird hinter den
Kulissen als möglicher Kandidat für einen Tiwag-Vorstandsposten gehandelt.

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