Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_01_29_Presse_OCR
- S.11
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Gesamter Text dieser Seite:
Kronenzeitung
d|ese Spiele war gigantisch!“
75 einem necuen Fünf-Rilleng Ski (von Fischer) eine Wun-
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Verletzung Icer ausgegangen, für Innsbruck galt er als
Gold-Anwärter. „Für die
Abfahrt und im Slalom war
ich Favorit“, seufzt Karl.
Beim Patscherkofel war er
grippig. Und hatte mit
einem ncuen Ski zu kämp-
fen. den ihm die Firma
Kneiss! extra für die Spiele
gebaut hatte. „Da bist automatisch schneller — das hat
der Kneiss! zu mir gesagt.
Aber der Belag auf dem Ski
war noch nicht trocken, ich
habe eine schwarze Spur im
Karl Schranz (l.) mit Anderl
Molterer in Innsbruck, und
beim Hahnenkamm-Rennen
2024 als 85-Jähriger.
Schnee gezogen. Und wegen
der Gri pC habe ich am Start
in der Kälte gezittert.“ Von
wegen schnell: Schranz wurde 11. — 2,28 zurück.
Teamkollege Egon Zimmermann war glücklicher:
Er war gesund und hatte mit
5 eine
z sch
dem Franzosen Lco Lacroix
? und Wolfgang Bartls, der für
esamtdeutsche Mannangetreten war.
Für die technischen Be-
2 werbe erholte sich Schranz.
Im Ricesentorlauf fehlten nur
38 Hundertstel auf Sieger
Francois Bonlicu (Fra): „Da
hätte ich gewinnen können.“
Und im abschließenden Slalom auf dem Birgitzköpfl
hört Schranz heute noch die
Stimme des Platzsprechers
im zweiten Durchgang
(„Noch hat er die Bestzeit”),
bis dann zehn Tore vor dem
Ziel ein Einfädler kam.
Riesentorlauf-Silber in
Innsbruck sollte die einzige
Olympia-Medaille für
Schranz bleiben. In Grenoble 1968 ging er lcer aus, in
Sapporo ”72 gab’s den berühmten Ausschluss. G. Fraisi
® Lesen Sie morgen: Als die Welt
zu Gast in Innsbruck war.
um ersten Mal waren in
Innsbruck 1964 auch die
Rodlier bei Olympischen
Spielen dabei. Zwei getrennte _ Kunsteisbahnen uurdcn
für die ersten Spiele in Österreich am F des Patscherkofels für Bob-und Rodel-Bewerbe errichtet. Die
Eisblöcke für die Bahn wurde aus dem Lanser Sec geschnitten und an den Betonwänden angeklebt. „Die
Bahn war aber ganz gut”, erinnert sich Helmut Thaler.
Der Imster war im Rodel-
Doppelsitzer mit Reinhold
Senn am Start. Nach den
Damen- und Herren-Bewerben wurde es aber immer
wärmer. „Deshalb haben sie
unseren Start auf sieben Uhr
am Morgen vorverlegt*“, erzählt der mittlerweile 84-
Jährige: „Zuschauer waren
um diese Zeit natürlich fast
keine an der Strecke.”
Trick mit heißem Öl sorgte für
tolles Rodel-Dehüt bei Olympia
Der Imster Helmut Thaler gewann 1964 die Silber-Medaille im
Doppelsitzer und denkt noch gerne an die Spiele in Innsbruck
Die österreichischen
Schlitten waren mit einer
damals noch erlaubten Besonderheit am Start. „Wir
sind mit heißem Ol in den
Schienen gefahren“, erklärt
der rüstige Rodier. Die
Schienen waren ausgebohrt
und konnten befüllt werden.
Vor dem ersten Lauf schaffte es aber der Service-Mann
nicht rechtzeitig, so konnten
Senn/Thaler im ersten Lauf
nur die zweitbeste Zeit hinter den Teamkollegen Feistmant!/Steng! fahren. Im
zweiten Durchgang hatten
auch sie das Öl im Schlitten
und fuhren Bestzeit — aber es
reichte „nur* zu Silber.
„Es war herrlich. Aber am
Nachmittag war die Damen-
Abfahrt in der Axamer Lizum mit dem Dreifachsie
von Christ! Haas, Edi
Zimmermann und Traudi
Hcecher, da waren wir gleich
vergessen. Der Obmann von
unserem Verein ist in Igls
mit uns Essen gegangen, das
war alles”, sagt Thaler, der
als gelernter Zimmermann
für Olympia die Erlaubnis
bekam, Stempeln zu gehen.
In Imst gab es später einen
l;mpfang „Gekriegt haben
wir aber nix. Von der Gemeinde haben wir einen Wecker als Geschenk bekommen“, so der spätere Rodel-
Nationaltrainer, der Markus
Prock bis 1988 betreute.
Besonders genossen hatte
er den Empfang beim Bundespräsidenten ın Wien, als
sie mit offenen VW-Bussen
durch die enorme Menschenmenge gefahren wurden. „Das war gewaltig“,
schwelgt Thaler in Erinnerungen. Jörg Mülleder
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