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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Befreiungsschlag, aber nicht mehr“, Seite 6

4.2.2024

Leitartikel

Von Peter Nindler

Die Tiroler Parteichefs von
ÖVP und SPO benötigen
Erfolge, um erfolgreich das
Land regieren zu können.

Befreiungsschlag,
aber nicht mehr

Die Tiwag und die Innsbruck-Wahl fordern
die schwarz-rote Landeskoalition. Für Anton
Mattle und Georg Dornauer geht es um viel.

andeshauptmann Anton Mattle (OVP) ist nicht

zu beneiden: Das Duell im Wirtschaftsbund

zwischen Kammerpräsidentin Barbara Thaler
und Wirtschafts-LR Mario Gerber wird innerparteilich mehr diskutiert, als ihm lieb ist. Auch die Debatte um den Landesenergieversorger Tiwag und dessen
angeschlagenes Image halten ihn seit Monaten in
einer Endlosschleife gefangen. Wie seinen Vize und
SPÖ-Chef Georg Dornauer. Und bei der Innsbruck-
Wahl stehen beide Parteichefs massiv unter Druck.
Weil ÖVP-Kandidat Florian Tursky nicht vom Fleck
kommt und die SPO in Umfragen abgeschlagen ist.

Bei der Tiwag mussten sie erkennen, dass es nicht
ausreicht, auf einen neuen Vorstand zu setzen bzw.
darauf bis 2025 zu warten. Schon jetzt benötigt es in
einem der wichtigsten Landesunternehmen mehr
Gespür, eine Änderung im Außenauftritt und in der
Kommunikation. Dass die Tiwag auf die Berufung
bei der gerichtlich als nichtig erklärten Strompreiserhöhung 2022 verzichtet, lässt die Koalitionsspitzen
durchatmen. Mehr nicht. Weil der Befreiungsschlag
wohl eher der Beharrlichkeit des wahlkämpfenden
AK-Präsidenten Erwin Zanger! geschuldet ist.

Mattle und Dornauer müssen die Tiwag-Frage
deshalb rasch und strukturell lösen, um aus der
Defensive herauszukommen. Denn die Innsbruck-
Wahl wird natürlich die Landesregierung beeinflussen. Für die Parteichefs geht es um viel, sie
werden sich zwangsläufig voneinander abgrenzen
müssen. Wie im Nationalratswahlkampf. Mit Tu:
gewinnt oder verliert auch Mattle, SP-Bürgermeisterkandidatin Elli Mayr nimmt Dornauer selbstverständlich mit auf den politischen Prüfstand.

Für die Koalitionsspitzen sind es Wochen der
Wahrheit. Auf Dauer wäre es nämlich schwer, mit
einem Verlierer-Image das Land zu regieren.

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