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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_02_23_Presse_OCR
- S.7
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Dolomiten
„Igler pochen auf Sonderstellung“, Seite 22
Von Michael Domanig
Innsbruck, Igis - Am 27. Februar findet die allerletzte Sitzung des Stadtteilausschusses
Igls statt — und dabei dürfte
es heiß hergehen. Das Aus für
den seit 1994 bestehenden, direkt gewählten Igler Unterausschuss (wie auch jenen in Vill)
wurde — im Zuge einer Stadtrechtsnovelle, die zugleich
neue Formen der politischen
Beteiligung bringen soll — vom
Landtag auf Wunsch des Innsbrucker Gemeinderates besiegelt. Doch in Igls pocht man
auch weiterhin auf ein Vertretungsorgan „in irgendeiner
Form“, wie Maria Zimak, die
Vorsitzende des bisherigen
Unterausschusses, betont.
‚ Wir sagen: ‚Hoppla, so nicht!‘ Man
kann nicht einfach ein
Gremium ohne irgendeinen Ersatz abschaffen.“
Maria Zimak
(Unterausschuss Ig}s)
Es brauche auch künftig gewählte Vertreter, denn diese
könnten mit ihrer Legitimation „unten in Innsbruck“ viel
mehr erreichen als etwa ein
reiner Dorfverein, sagt Zimak.
Zugleich gehe es um ein Signal an die Stadt: „Hoppla, so
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nicht! Man kann nicht einfach ein Gremium abschaffen,
ohne irgendeinen brauchbaren Ersatz anzubieten.“ Die
Igler begründen ihre „Sonderstellung“ nicht nur mit der
geographischen Lage, sondern
auch mit einer „andauernden
historischen Ungerechtigkeit“:
Gemeint ist die Tatsache, dass
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Retten wir unsere
Stadtteil-Demokratie!
die Eingemeindung des eigenständigen Dorfs nach Innsbruck im Jahre 1942 auch im
Nachhinein nie per Volksabstimmung legitimiert wurde.
Am Dienstag stehen nun
gleich zwei brisante Anträge
im Stadtteilausschuss (bestehend aus den zehn gewählten
MandatarInnen und den ent-
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Nach dem Aus für den Stadtteilausschuss fordem die Igler Vertreter neue Formen der Mitgestaltung ein. fow: Dreszt
sandten Mitgliedern aus dem
Gemeinderat) auf der Tagesordnung: Zum einen fordern
die Igler eben ein neues Gremium mit offiziell gewählten
Vertretern, „ausreichendem
Budget“ für die direkte Umsetzung kleiner Projekte sowie Antrags- und Rederecht
im Gemeinderat. Darüber
Igler pochen auf Sonderstellun
Die scheidenden Stadtteilvertreter fordern auch künftig ein direkt gewähltes Gremium.
Und: Eine Volksabstimmung über den Verbleib bei Innsbruck solle „nachgeholt“ werden.
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hinaus bringen sie den Antrag ein, „die seit 1942 nicht
durchgeführte Volksabstimmung (...) unter Einbeziehung aller Wahlberechtigten
im Stadtteil Igls ehebaldigst
durchzuführen“. Dass beides
Maximalforderungen sind,
die die Stadtpolitik so wohl
kaum schlucken wird, ist auch
Unterausschuss-Mitglied Herwig Zöttl klar.
Primäres Ziel des seit Jänner
laufenden Entwicklungsprozesses „Quo Vadis, Igls?“ sei
auch nicht eine Abspaltung,
„sondern die optimale Lösung
für Igls“ im Sinne einer aktiven Beteiligung der Bewohner
an der Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensraumes, sagt
Zöttl. Eines sei diese Woche
im Zuge eines Expertenworkshops (u.a. mit dem Juristen
Peter Bußjäger, dem Ökonomen Kurt Promberger oder
Alt-Landeshauptmann und
Alt-Bürgermeister Herwig van
Staa) aber herausgekommen:
„Igls könnte als eigenständige
Gemeinde durchaus überlebensfähig sein.“
Und: „Bei einer Trennung
würde die Stadt Innsbruck
über 6 Mio. Euro an Einnahmen verlieren.“ Die Stadt sei
gut beraten, die Igler stattdessen mit einem jährlichen Budget für eigene Initiativen auszustatten, schließt Zöttl.
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