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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Keine Warnung, dass es nicht geht“, Seite 19

„Keine Warnung,
dass es nicht geht“

Parktickets via App werden auch in Innsbruck immer
beliebter. Aber nicht immer ist klar, in welcher Zone
der Wagen steht. Das kann zu einer Strafe führen.

Von Monika Schramm

Innsbruck — Ein Abend im
Februar, 18.16 Uhr: Andreas
Knabl besucht seinen Vater in
der Innsbrucker Klinik. Sein
Auto parkt der Oberländer in
der Schöpfstraße, entlang der
Friedhofsmauer. „Wir sind extra aufs Handyparken umgestiegen, damit wir nicht noch
zum Parkautomaten gehen
und Kleingeld suchen müssen”, sagt er. Auf der App-
Karte wird die Parkzone 9002
angezeigt. „Ich bin einfach davon ausgegangen, dass die Zone, die dort zu sehen ist, auch
die richtige ist.” Was aber
nicht zu sehen ist: Die Grenze zur anderen Zone verläuft
keine 100 Meter von seinem
Standort entfernt. Ein Schild
steht dor aber nicht.

Noch ehe die gebuchte Zeit
abgelaufen ist, findet er an
der Windschutzscheibe einen Strafzettel. Weil er nicht
versteht, was falsch gelaufen
sein könnte, wendet er sich
per Mail an das zuständige
Referat für Verkehrs- und Sicherheitsstrafen. Er habe die
Gebühr für die Zone 9002 —
maximal 180 Minuten parken,
gebührenpflichtig bis 19 Uhr —
bezahlt. Aber sein Auto sei in
der Zone 9001 gestanden, hier
muss bis 21 Uhr bezahlt werden, maximal darf das Fahrzeug 90 Minuten stehen. „Daher haben Sie nur bis 19 Uhr
Gebühr entrichtet, obwohl Sie
dort länger gestanden sind.”

Andreas Knabl ist nicht der
Einzige, dem das passiert ist.
„In der Woche haben wir etwa zehn Personen, die bei uns
wegen eines Strafzettels trotz
App-Parkticket vorsprechen",
heißt es aus dem Referat gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Pro Jahr werden hier

mehr als 120.000 Strafen nach
dem Tiroler Parkabgabegesetz
bearbeitet. Aktuelle Zahlen,
wie viele das Handyparken betreffen, liegen nicht vor. „Aber
wir bemerken schon, dass immer mehr Menschen die App
nutzen und daher auch die
Zahl der Strafen steigt.”

Kulanz in manchen Fallen

In manchen Fällen sei man
durchaus kulant: „Wenn die
höchstzulässige Zeit in der
richtigen Zone durch die falsche Hinterlegung nicht überschritten worden ist“, zum
Beispiel.

Das kann der Oberländer
nicht bestätigen. Er sei um
18.16 angekommen, habe bis
19.26 Uhr bezahlt. „Die Endzeit habe ich eingestellt. Es

kam keine Warnung, dass das
in dieser Zone nicht möglich
ist”, sagt Knabl. Ja, er habe einen Fehler gemacht. „Ein Entgegenkommen der Stadt habe
ich nicht bemerkt.”

Wie Autofahrerinnen ein
solches Missgeschick vermeiden können? Grundsätzlich
sind die verschiedenen Zonen in der Stadt beschildert,
erklärt das Amt. Sollten sich
LenkerInnen nicht sicher sein,
dann „wäre die Zone auf dem
nächstgelegenen Parkautomaten ersichtlich”. Schwierig
wird das nur — wie bei der Klinik —, wenn die Zonen-Grenze
genau zwischen zwei Automaten verläuft. Von der Innerkoflerstraße Richtung Innrain ist
Zone 9002, in Richtung Klinik
befindet sich die Zone 9001.

Die Kurzparkzone 9001 beginnt bei der Klinik, In der App-Darstellung war

das für den Oberländer micht klar ersichtlich.

Foba. Schamm, SCotefeht

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